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Wetter Fische leiden unter Sauerstoffmangel

Je wärmer das Wasser, desto weniger Sauerstoff kann es aufnehmen. Auch in Sachsen-Anhalt wird die Lage in ersten Gewässern kritisch.

13.06.2018, 12:49

Magdeburg (dpa) l Die hochsommerlichen Temperaturen der letzten Wochen machen in vielen Gewässern Sachsen-Anhalts den Fischen zu schaffen. Besonders kleinere Flüsse in der Altmark und der Börde seien von Sauerstoffmangel betroffen, teilte der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft am Mittwoch auf Anfrage mit. Je wärmer das Wasser ist, desto weniger Sauerstoff kann es aufnehmen. Teilweise sei die Konzentration in den Flüssen unter die kritische Marke von drei Milligramm Sauerstoff pro Liter gefallen, hieß es. Auch in kleineren oder flachen Seen seien bereits solch niedrige Werte gemessen worden.

Größere Fischsterben gab es der Behörde zufolge bislang aber nicht. Die Experten des Gewässerkundlichen Landesdienstes seien lediglich zu zwei Fischsterben Mitte Mai im Harz gerufen worden. Betroffen waren der Christinenteich in Elbingerode und der Forellenteich in Ilsenburg. Sauerstoffmangel habe sich als eine mögliche Ursache herausgestellt, andere Ursachen wie Fischerkrankungen könnten jedoch nicht ausgeschlossen werden.

Komme es wegen des Sauerstoffmangels zu einem Fischsterben, würden die Gewässer belüftet. Dazu wird Wasser abgepumpt und gleich wieder in den See oder Fluss eingeleitet. Bei frühzeitigen Anzeichen könnten die Gewässer auch abgefischt werden, hieß es. Die Fische können dann in unproblematische Gewässer umziehen.

Durch die hohen Wassertemperaturen kommt es nach Einschätzung des Landesbetriebs im ganzen Land zudem zu einem verstärkten Wachstum von Wasserpflanzen und Algen. Massenhaft seien Blaualgen bislang aber nur im Neustädter See in Magdeburg aufgetreten. Ende Mai wurde zwischenzeitlich ein Badeverbot verhängt. Die Algenblüte sei zu diesem frühen Zeitpunkt eher untypisch gewesen.

Auch in anderen Regionen Deutschlands ist fehlender Sauerstoff in den Gewässern ein Problem für Fische. In Berlin wurden binnen etwa zwei Wochen fast sieben Kubikmeter tote Fische abgefischt und entsorgt, wie Wildtierexperte Derk Ehlert aus der Umweltverwaltung sagte. Damit sei eine Menge erreicht, die dem Durchschnittswert heißer Sommer entspreche. Im Neckar in Baden-Württemberg waren vorbeugende Belüftungsmaßnahmen nötig, um dem Flusswasser mehr Sauerstoff zuzuführen.