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Wetter Schlechte Saison in Sachsen-Anhalt

Der Sommer 2017 lief für Betreiber von Freibädern, Campingplätzen und Open-Air-Stätten oft wenig erfreulich.

27.08.2017, 09:18

Halle (dpa) l Leere Freibäder, durchnässte Festwiesen und tropfende Zelte: Der ungemütliche Sommer hat den Draußen-Spaß in diesem Jahr ordentlich vermiest. Wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab, beklagen einige Freibadbetreiber einen Besucherrückgang von bis zu 50 Prozent, etliche Open-Air-Veranstalter hatten ihre Not, die Laune ihrer durchnässten Besucher aufrecht zu erhalten. Und der Camping-Verband des Landes hofft auf einen goldenen Herbst. Besonders schlimm traf es den Harz. Dort sind die Folgen eines tagelangen Regenwetters noch zu spüren.

Badefreunde haben unter dem oft nassen und kühlen Wetter in diesem Jahr ziemlich gelitten. "Die Saison lief fatal", sagte der Betreiber der Bäder- und Eventmanagement GmbH, Mathias Nobel, in Halle. An den Badestellen im Pappelgrund und den Angersdorfer Teichen kamen bis zu 50 Prozent weniger Besucher. Im Heidebad gab es zwar Gäste, sie blieben aber oft nur am Ufer. Sie besuchten lieber Events am Abend oder tobten sich im angrenzenden Kletterwald aus.

Besonders übel traf es Besucher im Harz in diesem Jahr. Ende Juni musste unter anderem die Brockenbahn im Harz nach starken Regengüssen ihren Betrieb für zwei Tage einstellen. Die beliebte Strecke zum Brocken war teilweise überspült, wie eine Sprecherin sagte. Auch Wanderer traf das Wetter eiskalt. So mussten abgerutschte oder unterspülte Wege geschlossen werden. Die Touristen blieben fern. Allein im Nationalpark Harz entstanden nach eigenen Angaben Schäden in Millionenhöhe. Die Aufräumarbeiten dauern teilweise noch immer an.

Aus Sicht des Camping-Verbands des Landes ist die Saison nur noch mit einem schönen Herbst zu retten. Es gebe Einbußen, aber nicht flächendeckend, berichtet Verbandspräsident Peter Ahrens in Magdeburg. Betreiber mit wetterunabhängigen Angeboten auf dem Platz oder in der Nähe davon seien bestens gewappnet gewesen. Entscheidend für die Camper sei letztlich eine gute Betreuung durch das Personal und die Qualität des Platzes. Dann kämen die Gäste auch bei Regen.

Die Festival-Besucher in Ferropolis ließen sich von dem schlechten Wetter nicht die Stimmung verderben. Bei einem Unwetter während des Melt!-Festivals im Juli etwa gab es einen kurzen Stromausfall, wie eine Sprecherin sagte. Die Besucher arrangierten sich mit der Zwangspause und feierten später weiter.

Weniger glimpflich ging ein Sturm am 22. Juni in Magdeburg aus. Der Zoo der Landeshauptstadt wurde schwer getroffen. Rund die Hälfte der Bäume sei umgestürzt oder beschädigt worden, hieß es. Das Gelände blieb für mehrere Tage geschlossen. Fehlende Einnahmen und anstehende Reparaturen summierten sich auf eine sechsstellige Summe. Auch andere Besuchermagnete im Freien wie etwa das Wörlitzer Gartenreich mussten wegen Unwetterschäden Besuchereinbußen in Kauf nehmen.