Westverband VDSF scheitert an Dreiviertel-Mehrheit / Ostangler im DAV haben bei einer Probeabstimmung für Zusammenschluss gestimmt Wiedervereinigung der Angler ist vorerst vom Tisch
Magdeburg/Berlin l Die Wiedervereinigung der Anglerverbände in Ost und West am Wochenende in Berlin ist gescheitert. Bei den Mitgliederversammlungen des Verbandes deutscher Sportfischer (VDSF) und des Deutschen Anglerverbandes (DAV) in Berlin hatten die Dachverbände für rund 800000 Angler in Deutschland am Sonnabend über eine Fusion abgestimmt. Der VDSF als ehemaliger Westverband hatte zunächst über die Verschmelzung abstimmen müssen. Dabei waren die 216 Delegierten in der ersten Abstimmungsrunde auf nur rund 60 Prozent gekommen. Nötig wären aber mindestens 75 Prozent gewesen. Nach einer Diskussion erfolgte eine zweite Abstimmung, wobei auch dieses Mal mit 74 Prozent knapp die Mehrheit verfehlt wurde. Die Delegierten des Deutschen Anglerverbandes (170000 Mitglieder) hingegen kamen im Nebenraum zeitgleich bei einer Probeabstimmung auf 100 Prozent der Stimmen. Präsident des DAV Günter Markstein: "Es ist äußerst ärgerlich, dass die Fusion am Ende an nur zwei oder drei Stimmen gescheitert ist. Leider ist damit sehr viel Arbeit, die wir in den Zusammenschluss gesteckt haben, zunichte gemacht worden."Nach seinen Angaben habe nun der VDSF bis Ende März 2013 Zeit, noch einmal über die Fusion nach einer gründlichen Diskussion "mit den Ewiggestrigen" abzustimmen. Laut Beobachtern der Abstimmung soll der Zusammenschluss vor allem an Stimmen aus Niedersachsen gescheitert sein. Ziel war das Verschmelzen beider Verbände zum gesamtdeutschen "Deutschen Anglerfischerverband" (DAFV). Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten sich die Angler in beiden deutschen Staaten unterschiedlich organisiert und bisher noch nicht wieder zusammengefunden. Seite 3