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Wirtschaftsförderung Mehr chinesische Investoren in Sachen-Anhalt?

Sachsen-Anhalts Wirtschaftsförderer haben erstmals eine mehrtägige Konferenz mit chinesischen Unternehmern in Magdeburg organisiert.

01.04.2019, 09:24

Magdeburg (dpa) l Sachsen-Anhalts Wirtschaftsförderer wollen sich künftig auf wenige zentrale Märkte fokussieren und haben dafür auch China ausgewählt. "Wir wollen China langfristig bearbeiten", sagte der Chef des landeseigenen Investitionsförderers IMG, Thomas Einsfelder, der Deutschen Presse-Agentur.

Vor diesem Hintergrund organisierten IMG und Landeshauptstadt erstmals eine mehrtägige Konferenz mit deutschen und chinesischen Unternehmern in Magdeburg. Im Windschatten der Hannover Messe laden die "Deutsch-Chinesischen Wirtschaftstage" von Dienstagabend an bis Donnerstag in Alte Rathaus und zu Unternehmensrundgängen ein, wie die Veranstalter mitteilten. Das Interesse sei so groß, dass Anmeldungen abgelehnt werden mussten, sagte IMG-Chef Einsfelder. Mehr als 210 Teilnehmer sind angekündigt, rund 150 von ihnen kommen aus dem Reich der Mitte.

So könnten auch kleine und mittelständische Betriebe die Möglichkeit nutzen, und Kontakte zum wichtigen chinesischen Markt knüpfen, hieß es. Laut Einsfelder geht es nicht nur um Handelsbeziehungen, sondern auch um gemeinsam anzugehende Forschungsprojekte. "Es ist uns wichtig, das hier passieren zu lassen, statt lange in China zu sondieren." Bei den Branchen sei die Konferenz breit aufgestellt – sie reiche vom Stahlbau über Medizintechnik bis zur Verpackungsindustrie.

Einsfelder ist auch für Standortmarketing verantwortlich und hofft, manchen Entscheider aus der chinesischen Delegation von einem Standort im Bundesland überzeugen zu können. "Wir wollen, dass Sachsen-Anhalt auf die Karte kommt, ein freundliches Willkommen aussendet und der Startpunkt für Investitionen in Deutschland wird."

Doch ist das eine gute Idee, wenn gleichzeitig vielerorts chinesische Investments wegen befürchteter zu enger Anbindung an die Staatsführung und Spionage kritisch beäugt werden? Derzeit wird mit solchen Befürchtungen etwa die Debatte um eine Beteiligung des chinesischen Telekommunikationsausrüsters Huawei beim Ausbau der neusten Mobilfunkgeneration 5G geführt. Es gehe nicht darum, um Beteiligung an bestehenden Firmen zu werben, so Einsfelder. "Der Hauptfokus liegt darauf, Sachsen-Anhalt als Investitionsstandort zu vermarkten – also für neue Werke auf der grünen Wiese."

Zudem gebe es bereits positive Beispiele für Kooperationen, etwa zwischen chinesischen Firmen und dem Magdeburger Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung. Mit schon gewonnenen Partnern sei obendrein etwa ein Forschungs- und Schulungszentrum für Robotertechnik im Wissenschaftshafen Magdeburg geplant.