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Wissensstandort Forderung nach mehr Hochschulkooperation

In einigen Bereichen sollten die Hochschulen in Sachsen-Anhalt zusammenarbeiten, heißt es von der Landesrektorenkonferenz.

04.11.2018, 00:00

Magdeburg (dpa) l Sachsen-Anhalts Hochschulen sollten aus Sicht des neuen Präsidenten der Landesrektorenkonferenz, Jens Strackeljan, auf einigen Feldern enger zusammenarbeiten. "Die Kooperationen zu intensivieren ist mir wirklich ein Anliegen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Als Beispiele nannte Strackeljan Marketing, Internationalisierung, Digitalisierung und Studienprogramme. Der Maschinenbauer ist Rektor der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

Strackeljan hat zum 1. November das Amt des Präsidenten der Landesrektorenkonferenz (LRK) übernommen. Sein Vorgänger von der Universität Halle, Udo Sträter, ist inzwischen in den Ruhestand gegangen. In der LRK haben sich die Hochschulen des Landes zusammengeschlossen.

"Bei der weiteren Internationalisierung ist noch Luft nach oben", sagte Strackeljan mit Blick auf den Anteil ausländischer Studierender. Er plädierte dafür, gemeinsam zu werben. "Wir müssen nicht jeder unabhängig auf einer Bildungsmesse zum Beispiel in Delhi stehen. Das können wir zusammen machen. Es gibt gute Ideen und Konzepte eines gemeinsamen Auftritts." Zudem gehe es darum, mehr ausgebildete Fachkräfte in Sachsen-Anhalt zu halten. "Wir wollen unseren Beitrag zur Beseitigung von Fachkräftemangel auch leisten."

Insgesamt sollten die Hochschulen beim Marketing stärker zusammenarbeiten, betonte Strackeljan. In den vergangenen beiden Jahren habe man eine Kampagne gefahren, die die Persönlichkeitsbildung in den Vordergrund gerückt habe. Diese solle nun ausgewertet werden, um zu sehen, wie sie fortgeführt werden kann.

Ebenso ließe sich laut Strackeljan bei der Digitalisierung der Lehre intensiver kooperieren. Wenn es um die Aufzeichnung von Veranstaltungen und die intelligente Nachbereitung gehe, sei die Martin-Luther-Universität Halle beispielsweise dank einer besonderen Bundesförderung ziemlich weit. "Was wir brauchen, ist eine noch viel, viel besser funktionierende Plattform, in der wir uns mit unseren Erkenntnissen, die wir haben, austauschen – und zwar unabhängig von Wettbewerbsgedanken."

Wenn etwa Halle bei Jura und dem Lehramt gut aufgestellt sei, könne Magdeburg Konzepte für die Ingenieurwissenschaften übernehmen. Da komme man sich nicht ins Gehege. "Ich glaube, da sollten wir viel offener rangehen und uns Dinge, die erarbeitet wurden, gegenseitig zur Verfügung stellen."

Der Uni-Präsident regte an, Vorlesungen zu übertragen. "Das Lehramt mit den benötigten Absolventen schaffen wir in einigen Fächern nur in der Fläche und dazu sollten wir Fachhochschulen in die Lehramtsausbildung stärker einbeziehen. Sonst bekommen wir nicht genug Berufsschullehrer etwa im technischen Bereich."

Studenten in Merseburg sollten sich beispielsweise als Mitstudenten der Magdeburger Universität verstehen. "Die Lösung sind sicher keine Vorlesungskonserven. Das heißt, die Interaktionen in diesen digitalen Formaten muss viel stärker werden. Technisch ist das machbar." Dafür seien aber Hardware und Infrastruktur in Form von Leitungen nötig.

Strackeljan betonte: "Wir haben dann eine gute Überlebenschance gegen Hannover, Braunschweig, Berlin, Leipzig, wenn wir kommunizieren, hier sind die Betreuungsrelationen gut und das drückt sich ein Stück weit darin aus, dass wir eine Art individualisiertes Studium anbieten können."