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Wortspiele Feiertag für Wortakrobaten

Der 12. November ist der Tag der schlechten Wortspiele. Seit 2006 gibt es diesen kuriosen Feiertag.

Von Uta Müller 12.11.2017, 00:01

Magdeburg l Liebe Wortakrobaten, Silbendrechsler und Reimschmieder, herzlichen Glühstrumpf: Seit dem Jahr 2006 ist der 12. November der Tag, an dem jeder so reden darf, denn es ist der  „Tag der schlechten Wortspiele". Nicht verzweifeln, wenn der DJ am Telefon immer auflegt oder in der Suppenküche eine rührende junge Frau die Aufmerksamkeit erweckt. Jeder kennt sie, manche lieben sie, andere hassen sie – die schlechten Wortspiele.

„Das Wortspiel ist eine spielerische Verwendung mit dem Klang, Gleichklang oder der Klangähnlichkeit von Wörtern. Wobei meist die verschiedenen Bedeutungen der Wörter den Witz ergeben", erklärt die ehemalige Deutschlehrerin und Leiterin einer Schreibwerkstatt dieses Stilmittel der deutschen Sprache. Das Wortspiel beruht auf der Mehrdeutigkeit oder Verdrehung von Worten und dem Verfasser als witzig oder geistreich erscheint.

Nicht zuletzt die Werbetexter machen sich dieses Stilmittel zu Nutze. Ein deutsches Kommunikationsunternehmen warb kürzlich mit dem Slogan: „Sie haben richtig gewählt", eine Firma für Straßenbauarbeiten sorgt für „das richtige Auftreten" und beim Roten Kreuz sollen die „Spenden von Herzen kommen".

„Manchmal werden auch ein Adjektiv und ein Substantiv in einem Satz miteinander verbunden", so die Wernigeröderin. Das Sprichwort „Lieber arm dran, als Arm ab" ist ein Beispiel dafür. Die Wörter klingen für den Zuhörer gleich, sind aber von der Bedeutung her unterschiedlich.

Die österreichische Kinderbuchautorin Mira Lobe spielt in ihrem Gedicht „Der verdrehte Schmetterling" mit der Sprache indem sie Buchstaben verdreht.

Mit dem Tag der Wortspiele hat sich Dieter Hackebeil aus Wernigerode lange beschäftigt. Der ehemalige Designer für Rundfunk und Fernsehen ist bekannt für seine Karikaturen. So entstand eine kleine Bilderreihe zu begriffsgetreuen Berufsbildern. In anderen Zeichnungen nimmt er Wortbedeutungen ironisch wörtlich.

„Bei der Ideenfindung lasse ich mich von den Absurditäten und Ärgernissen aus den Nachrichten inspirieren", sagt der Rentner Hackebeil. Bei vielen seiner humorvollen Bilder unterstütze sein Witz die Schärfe der Kritik. „Die eigentliche Arbeit beginnt im Kopf", so der Hobbyzeichner.