Detlef Gürth Zweite Chance verdient
Auch wenn diese Einsichten zu spät kamen, war dies ein sehr respektabler Auftritt.
Im Augenblick seines Rücktritts zeigte Landtagspräsident Detlef Gürth endlich die Größe, die er in den Monaten zuvor schmerzlich vermissen ließ. Er stand den Journalisten Rede und Antwort, räumte freimütig Fehler ein, suchte die Schuld nicht bei anderen, sondern bei sich selbst. Auch wenn diese Einsichten zu spät kamen, war dies ein sehr respektabler Auftritt. Gürth hofft, auch nach der Landtagswahl 2016 wieder ins Parlament zu kommen. Vor seiner Zeit im Präsidentenamt war er ein profilierter Wirtschaftspolitiker, ein Parlamentarier mit Leib und Seele. Die CDU wäre gut beraten, seine Fähigkeiten zu nutzen. Gürth hat eine zweite Chance verdient.
Im Dezember wird nun ein neuer Landtagspräsident gewählt. Es spricht viel dafür, Dieter Steinecke für die verbleibenden vier Monate zu wählen. Der CDU-Mann war schon mal Präsident, er braucht also keine Einarbeitung. Zudem ist er parteiübergreifend anerkannt und nicht in den Landtagswahlkampf eingebunden. Das sind starke Argumente für den Magdeburger.