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Anteil von Frauen in Führungspositionen seit 2013 gesunken

Kaum Bewegung in Ostdeutschland: In den vergangenen sechs Jahren sind zwar absolut betrachtet mehr Frauen in Führungspositionen gelangt. Doch ihr Anteil in den Chefetagen ist gesunken.

07.03.2020, 08:06

Berlin (dpa/bb) - Der Anteil von Frauen in ostdeutschen Chefetagen ist seit 2013 gesunken. Zum Stichtag 30. Juni 2019 waren in den sechs Ostländern im Schnitt 35,7 Prozent aller Führungspositionen weiblich besetzt, wie aus Daten der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit hervorgeht. Sechs Jahre zuvor lag der Anteil noch genau einen Prozentpunkt höher.

Insgesamt registrierte die Behörde in den ostdeutschen Ländern im vergangenen Jahr mehr als 209 160 Führungskräfte. Knapp 74 700 davon waren Frauen. In keinem der sechs Bundesländer hat sich ihr Anteil erhöht, auch wenn absolut betrachtet mehr Chefinnen hinzugekommen sind.

Dabei zeigen sich im Bundesland Berlin große Unterschiede mit Blick auf die verschiedenen Berufsgruppen. So lag der Chefinnen-Anteil im Bereich Erziehung und Unterricht in Berlin bei mehr als 66 Prozent und damit fast doppelt so hoch wie der Durchschnitt. Auch im Gesundheits- und Sozialwesen waren mehr als 54 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt. In der öffentlichen Verwaltung lag ihr Anteil mit rund 46 Prozent nahezu bei der Hälfte.

Deutlich unterrepräsentiert waren Frauen in Führungspositionen hingegen erwartungsgemäß im Baugewerbe. Nicht mal jeder zehnte Chefposten war dort im Juni 2019 weiblich besetzt (8,8 Prozent). Auch im Bereich Energieversorgung lag ihr Anteil mit 16,6 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt. Ähnliche Verhältnisse herrschten im Nachbarland Brandenburg vor. Für alle weiteren ostdeutschen Bundesländer lagen zunächst keine Aufschlüsselungen nach einzelnen Berufsgruppen vor.

Die Bundesagentur für Arbeit unterscheidet zwischen Führungs- und Leitungspositionen. Letztere Bezeichnung umfasst neben Führungsaufgaben auch solche in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien. Bei Leitungsposten lag der Frauenanteil in Ostdeutschland im vergangenen Jahr mit 35 Prozent noch niedriger als bei den reinen Führungspositionen. Das Niveau stagnierte im Vergleich zum Jahr 2013 nahezu. Damals lag der Anteil von Frauen in Leitungspositionen nur 0,2 Prozentpunkte höher.