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Bahnhofsmissionen leisten mehr Flüchtlingshilfe

In Sachsen-Anhalt gibt es sechs Bahnhofsmissionen. Sucht, Obdachlosigkeit und Armut sind Alltag für ehrenamtliche Helfer. Im vergangenen Jahr kamen Flüchtlinge als Hilfesuchende hinzu.

16.04.2016, 09:56

Stendal(dpa) - In Sachsen-Anhalts Bahnhofsmissionen haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Menschen Hilfe gesucht. Vor allem in Halberstadt seien viele Menschen aus dem Ausland von Caritas und Diakonie versorgt worden, sagte Leiter Constantin Schnee. Grund dafür ist die Flüchtlingswelle.

In Sachsen-Anhalt ist Halberstadt die Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge. Mit einem Migrationsanteil von nur zwei Prozent sei diese Situation für die Halberstädter neu, ergänzte Schnee. Ohne die Hilfe der Bahnhofsmission wäre die Versorgung der Flüchtlinge kaum zu bewältigen gewesen. Gleichzeitig sei aber auch die Zahl der freiwilligen Helfer in der Mission gestiegen, so Schnee.

In Magdeburg ist die Zahl der Hilfesuchenden pro Tag hingegen abhängig vom Reiseaufkommen. Manchmal gebe es nur 30 bis 40 Anfragen pro Tag, dann aber wieder weit über 100, berichtet Leiterin Gabriele Bolzek. Helfer leisten klassische Reisehilfe am Bahnsteig,kümmern sich aber auch um Obdachlose oder Menschen mit sozialen Problemen.

In Magdeburg kämen hauptsächlich Migranten aus Osteuropa in die Bahnhofsmission, ergänzte Bolzek. Allerdings suchen auch hier manchmal Flüchtlinge Hilfe, vor allem beim Umsteigen und auf der Weiterreise. Die Kommunikation sei nicht immer leicht. In Magdeburg gibt es keine Helfer, die arabisch sprechen.

In der Bahnhofsmission Stendal kümmern sich neun Mitarbeiter um 30 bis 40 Hilfeersuchen am Tag, heißt es aus der Stendaler Mission. Der Anteil der Menschen mit sozialen und psychischen Problemen sei jedoch sehr gering. In Stendaler geht es in erster Linie um Reisehilfe.

Deutsche Bahnhofsmissionen haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Menschen aus dem Ausland versorgt, sagte der evangelische Bundesgeschäftsführer der Bahnhofsmission Christian Bakemeier.