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Bahnunternehmen Abellio erhält Milliardenauftrag

Auf den Gleisen ist längst nicht mehr nur die Deutsche Bahn unterwegs - zahlreiche Konkurrenzfirmen haben sich etabliert. Ein Auftrag im Wert von einer Milliarde Euro soll nun an Abellio gehen.

Von Von Rochus Görgen, dpa 14.12.2015, 14:03

Magdeburg (dpa/sa) - Das Bahnunternehmen Abellio soll von Dezember 2018 an mehrere wichtige Bahnstrecken in Sachsen-Anhalt betreiben. Die Firma solle den Zuschlag für das sogenannte Dieselnetz im Wert von etwa einer Milliarde Euro erhalten, teilte der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt (Nasa) am Montag in Magdeburg mit.

Der Vertrag läuft bis Ende des Jahres 2032. Er umfasst auch die Strecke von Magdeburg in den Harz, die bislang vom HEX angeboten wird. Daneben sind zum Beispiel Verbindungen von Stendal nach Wolfsburg oder von Magdeburg nach Erfurt betroffen. Insgesamt umfasst der Auftrag rund 8,6 Millionen Zugkilometer pro Jahr.

Abellio ist bereits seit 2005 in Nordrhein-Westfalen im Nahverkehr aktiv und gehört zu einem Konzern, dessen Muttergesellschaft die Niederländische Eisenbahn ist. Seit Sonntag betreibt Abellio bereits das Netz Saale-Thüringen-Südharz. Das Unternehmen hat eine Tochter mit Firmenzentrale in Halle und eine Werkstatt in Sangerhausen.

Das sogenannte Dieselnetz soll von 2018 an mit fabrikneuen Fahrzeugen bedient werden, die bis zu 140 Stundenkilometer fahren. Laut Nasa sind barrierefreie Toiletten, viel Platz für Fahrräder und WLAN mit einem Unterhaltungssystem vorgesehen. In jedem Zug soll es zudem Servicepersonal geben, bei dem auch Fahrkarten gekauft werden können.

Der Auftrag war vom Land Sachsen-Anhalt, dem Freistaat Thüringen und dem Zweckverband Großraum Braunschweig europaweit ausgeschrieben worden. Der größte Teil der Verkehrsleistung betrifft Sachsen-Anhalt.

Die bei der Ausschreibungen unterlegenen Anbieter - deren Namen ein Sprecher nicht nennen wollte - können nun innerhalb einer Frist von zehn Tagen eine juristische Prüfung der Vergabe einfordern. Andernfalls wird der Zuschlag rechtskräftig.

Der Vertrag enthält auch zwei Strecken, über die erst 2016 abhängig von den dann verfügbaren öffentlichen Mitteln entschieden werden soll. Dabei handelt es sich um die Regionallinie 44 von Aschersleben nach Halberstadt und um die Regionallinie 48 von Bernburg über Calbe nach Magdeburg.