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Barmer für weniger Krankenhäuser und mehr Spezialisierung

09.03.2019, 14:40

Magdeburg (dpa/sa) - Die Barmer-Krankenkasse dringt darauf, die Zahl der Krankenhäuser zu reduzieren und dafür auf mehr Spezialisierung zu setzen. "Vor allem Halle und Magdeburg sind überversorgt", sagte Barmer-Landeschef Axel Wiedemann der "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstag). Die Landeshauptstadt käme auch mit zwei bis drei statt der derzeit vier Häuser aus, argumentierte er. In Halle könnten zwei der fünf Häuser wegfallen. Im ganzen Land würden laut Wiedemann statt der aktuell 48 Krankenhäuser 42 reichen.

"Es geht uns um eine Qualitäts- und nicht um eine Spardebatte", sagte Barmer-Sprecher Christopher Kissmann am Samstag. Entscheidender als die Wohnortnähe sei die optimale Behandlung der Patienten. Das Argument: Häuser mit Spezialisierungen verfügten durch die hohe Zahl an ähnlich gelagerten Fällen über mehr Erfahrung und eine bessere Behandlungsqualität für den Patienten.

Eine geringere Zahl an Einrichtungen müsse nicht gleichzeitig weniger Standorte bedeuten, sagte Kissmann. Denkbar sei, dass sich Häuser zusammenschließen, aber alle Standorte erhalten. Ein solcher Verbund erlaube, einzelne Fachabteilungen zu konzentrieren. Auch medizinische Versorgungszentren an Stelle von ganzen Krankenhäusern seien denkbar. Anlass für den Barmer-Vorstoß ist, dass das Land den Krankenhausplan überarbeitet. Er legt auch die Zahl der Einrichtungen fest. Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) sagte der "Mitteldeutschen Zeitung", sie lehne Schließungen strikt ab.

Bericht der Mitteldeutschen Zeitung