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Bernburg für drei Tage Mekka der Pflanzenexperten

Die Debatte um das Unkrautbekämpfungsmittel Glyphosat, das Verschwinden der Bienen und Preisdiskussionen - Landwirte kämpfen an vielen Fronten. Auf einer Veranstaltung in Bernburg schauen sie nach vorn.

11.06.2018, 05:18

Bernburg (dpa/sa) - Der moderne Pflanzenbau mit Züchtungen, Dünger und Pflanzenschutz steht in dieser Woche im Zentrum der DLG-Feldtage in Bernburg. Zu der dreitägigen Veranstaltung erwartet die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) von Dienstag an rund 25 000 Landwirte und Agrarfachleute. Mehr als 400 Unternehmen, Verbände und Institutionen aus 20 Ländern präsentieren ihre Produkte, Dienstleistungen und Forschungsaktivitäten unter dem Motto "Pflanzenbau 2030 - Produktivität. Innovationen. Strategien". Laut DLG sind das mehr Aussteller als je zuvor.

Ein Schwerpunkt ist laut dem Projektleiter der DLG-Feldtage, Andreas Steul, die mechanische Unkrautbekämpfung. Zunehmend werde auf den Feldern mit sensor- und kameragestützter Technik Unkraut bekämpft. Zwischen den Reihen sei das inzwischen gut möglich, zwischen den einzelnen Pflanzen wie Mais oder Zuckerrüben werde aber noch mit chemischem Pflanzenschutz gearbeitet. Der sei damit zwar reduziert. Ziel der laufenden Entwicklungen sei es aber, auch zwischen den Pflanzen - in den unterschiedlichen Wachstumsstadien - Unkraut via Technik zu entfernen. "Die Robotersysteme sind im Entwicklungsprozess", sagte Steul.

Seit 30 Jahren gibt es die DLG-Feldtage im zweijährigen Rhythmus. Die Ausstellungsfläche umfasst 71 Hektar. Dazu gehören 20 Hektar Versuchsfelder und 32 Hektar für Maschinenvorführungen.

Auf dem Programm steht auch ein Wettbewerb mit Robotern, die auf Feldern helfen sollen. Internationale Studententeams wetteifern bei Aufgaben zur Navigation, Unkrauterkennung und Bodenbearbeitung. Diesen Wettbewerb gibt es seit vielen Jahren, er wird von der Universität Hohenheim und Partnern veranstaltet.

Die deutschen Ackerbauern stehen laut dem Präsidenten der DLG, Hubertus Praetow, vor einer Reihe von Problemen. Es gehe um Resistenzen gegenüber Pflanzenschutzmitteln, der Fortschritt in der Züchtung stagniere, Biodiversität gehe verloren, außerdem träten Probleme aufgrund zu enger Fruchtfolgen auf, hatte Praetow vor den Feldtagen erklärt. Der Schlüssel für erfolgreichere Perspektiven in der Pflanzenproduktion seien neue Anbaustrategien mit leistungsfähigen und gesunden Sorten, effizienten Betriebsmitteln und Technik.

Infos DLG-Feldtage