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Bier mit Nazi-Symbolik: Markt verliert Franchise-Vertrag

24.01.2020, 13:31
Carsten Rehder
Carsten Rehder dpa

Bad Bibra (dpa) - Der Verkauf eines Bieres mit Nazi-Symbolik hat für den Getränkemarkt in Bad Bibra erste Konsequenzen: Der Franchise-Geber kündigte die Zusammenarbeit mit dem Eigentümer des Geschäfts am Freitagmorgen nach eigenen Angaben auf. "Das ist unglaublich, wir haben sofort reagiert", sagte der Geschäftsführer des Getränkegroßhandels WVG, Thomas Scharf, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Er habe am Freitagmorgen von dem Bier erfahren und dem Eigentümer des Ladens in Bad Bibra direkt im Anschluss mitgeteilt, dass er die Zusammenarbeit beendet. "Wir distanzieren uns natürlich entschieden von dieser Sache".

Der Verkäufer des Biers betrieb demnach ein eigenständiges Geschäft, nutzte dafür aber die WVG-Marke "Getränke Quelle". Der Eigentümer habe die Hoheit über sein Sortiment, der Getränkegroßhandel habe erst durch die Bilder in Sozialen Medien und zahlreiche Beschwerden von dem Bier erfahren. Am Montag sollen die Schilder der Marke vom Markt entfernt werden. "Wir haben hier Mitarbeiter aus acht Nationen, wir sind ein Beispiel für gelungene Integration", betonte Scharf.

Am Freitag hatten Bilder von dem Bier "Deutsches Reichsbräu" für Empörung gesorgt. Fotos zeigten mehrere Kästen des Biers in dem Markt, das zum Preis von 18,88 Euro angeboten wurde. Die Zahl "18" ist ein Szenecode für den ersten und den achten Buchstaben im Alphabet, die Initialen Adolf Hitlers. Die 88 steht in der Szene für "Heil Hitler".

Der vom Thüringer Verfassungsschutz als Rechtsextremist geführte Tommy Frenck hatte den Verkaufsstart des Bieres bereits Anfang Januar auf seiner Internet-Seite angekündigt.