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Blaue Glasperle belegt Handelsbeziehungen zu Mesopotamien

25.09.2017, 06:57

Halle (dpa/sa) - Mit einer rund 3200 Jahre alten, blauen Glasperle ist aus Expertensicht der Beweis erbracht, dass es in der Bronzezeit zwischen Mitteldeutschland und Mesopotamien Handelsbeziehungen gab. Das Artefakt stammt von einem aufwendig gearbeiteten Stirnband einer Frau aus einem bronzezeitlichen Grab bei Esperstedt im Saalekreis. "Die blaue Farbe Lapislazuli kommt aus einem Abbaugebiet in Afghanistan", sagte Archäologe und Kurator Flemming Kaul vom dänischen Nationalmuseum Kopenhagen, der Deutschen Presse-Agentur. Die Handelswege der blauen Farbe nach Mesopotamien, wo heute Syrien und Irak liegen, sind schon lange bekannt. Auch die alten Ägypter bezogen von dort das wertvolle Blau.

Kaul war mit der Untersuchung innerhalb eines europäischen Forschungsprojektes zu Glasperlen betraut. Das Grab der Frau gehört zu einem Gräberfeld mit 150 Gräbern und wurde 2004 bei der Vorbereitung des Autobahnneubaues der A 38 entdeckt.

Landesmuseum für Vorgeschichte