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Breite Unterstützung aus der Politik für Ameos-Streik

05.02.2020, 18:07
Klaus-Dietmar Gabbert
Klaus-Dietmar Gabbert dpa-Zenralbild

Magdeburg (dpa/sa) - Politiker von CDU, Linken, SPD und Grünen haben den streikenden Beschäftigten der Ameos-Kliniken auf einer Demonstration in Magdeburg am Mittwoch den Rücken gestärkt. "Wir sehen euch", rief SPD-Chefin Saksia Esken den Demonstrierenden zu. "Wir sehen aber auch Ameos und wir fordern Ameos auf: Hören Sie auf mit den Entlassungsdrohungen gegen Ihre Mitarbeiter! Nehmen Sie die Kündigungen zurück!". Der Vorsitzende der Linken, Bernd Riexinger, warf Ameos vor, die Hilfsbereitschaft der Angestellten auszunutzen. "Die Beschäftigten sind diejenigen, die den Betrieb tragen, und die müssen anders behandelt werden."

Zuvor hatten auf der Demo auch Landespolitiker gesprochen. CDU-Sozialexperte Tobias Krull sagte, es sei "schwer zu ertragen", dass Ameos sich Tarifverhandlungen verweigere. Außerdem seien Drohungen und Kündigungen kein Mittel in einem Tarifstreit. Auch Grünen-Fraktionschefin Cornelia Lüddemann kritisierte das Verhalten von Ameos. Es sei eine "bodenlose Schande", dass der Krankenhaus-Betreiber sich Tarifverhandlungen verweigere.

Zu der Kundgebung kamen nach Angaben der Gewerkschaft Verdi 700 bis 800 Menschen, die Polizei sprach von etwa 600 Teilnehmern. Verdi und die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hatten am Montag voriger Woche zu unbefristeten Streiks an den Ameos-Standorten Aschersleben, Staßfurt, Haldensleben, Schönebeck und Bernburg aufgerufen. Die Beschäftigten fordern Tarifverträge und werfen dem Ameos vor, mehreren Kollegen in Folge von Warnstreiks gekündigt zu haben. Der Konzern bestreitet das und lehnt eine tarifliche Einigung ab.