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Brockengarten zählt in der Corona-Saison nur 950 Besucher

Im Schnitt lassen sich pro Saison mehr als 5000 Menschen durch den Brockengarten führen. Im Corona-Jahr 2020 ist das anders: Es geht später los und dann gibt es nur Mini-Gruppen. Der Leiter ist trotzdem zufrieden.

16.10.2020, 04:48

Wernigerode (dpa) - Späte Eröffnung und kleine Gruppen: Der Brockengarten im Harz hat in der Corona-Saison 2020 nur knapp ein Sechstel der Besucherzahl des Vorjahres erreicht. "Weil wir erst am 24. Juni starten konnten und alles eingeschränkt war, haben wir nur 950 Besucher gezählt", sagte Gartenleiter Gunter Karste. Im Vorjahr waren es 5650 gewesen. Maximal zehn Besuchern pro Führung konnte Karste in den zurückliegenden Monaten den botanischen Garten auf dem 1141 Meter hohen Brocken zeigen, in dem rund 1500 Pflanzen aus den Hochgebirgen dieser Welt wachsen. Heute (14.00 Uhr) steht die letzte Führung an, wo auch der blau blühende Wellensittich-Enzian bestaunt werden kann, der aus dem Hochland Tibets kommt.

Ohne telefonische Anmeldung ging 2020 nichts, sagte Karste. "Ich hätte nie gedacht, dass wir die Saison noch so gut über die Bühne bringen. Die Leute waren trotz der Einschränkungen sehr zufrieden." Normalerweise beginnt die Saison Mitte Mai. Den rund 5000 Quadratmeter großen Schau- und Versuchsgarten gibt es seit 1890, ein Teil der Anlage ist begehbar.

Auf ausgewählten Flächen des Brockenplateaus wurden Karste zufolge in diesem Jahr 5000 Heidepflanzen in die Erde gebracht. 2021 und 2022 sollen jeweils 5000 weitere Brockenheiden dort gepflanzt werden, wo Gräser die seltene Brockenanemone verdrängen. Auch die versuchsweise Beweidung von ausgewählten Flächen mit dem Harzer Roten Höhenvieh war ein Erfolg. "Dort, wo die Rinder die Grasnarbe durchgetreten haben, wurden erste Brockenanemonen angepflanzt."

Der Brockengarten im Nationalpark Harz