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Corona-Regeln für Dezember: Regierung stellt erste Pläne vor

Es gilt als abgemacht, dass der eigentlich für vier Wochen verhängte Teil-Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie verlängert wird - doch was heißt das für Sachsen-Anhalt?

22.11.2020, 23:01
Klaus-Dietmar Gabbert
Klaus-Dietmar Gabbert dpa-Zentralbild

Magdeburg (dpa/sa) - Wie sollen die Corona-Regeln in Sachsen-Anhalt im Dezember aussehen, wenn die bisherigen Vorgaben auslaufen? Für eine klare Antwort darauf will die schwarz-rot-grüne Landesregierung erst die Ergebnisse der Bund-Länder-Schalte am Mittwoch abwarten, erste Pläne stellte sie aber bereits am Dienstag vor. So sollen der Teil-Lockdown verlängert und die Kontaktregeln verschärft werden.

Ausnahmen sind für die Zeit zwischen Weihnachten und dem Jahreswechsel geplant. Zudem will Sachsen-Anhalt die Schulferien verlängern, Schnelltests bei Lehrern und Erzieherinnen organisieren und von den bundesweiten Kontaktregeln abweichen. Klarheit soll am Freitag herrschen. Dann will das Kabinett die Änderungen der Corona-Verordnung beschließen.

TEIL-LOCKDOWN: Sachsen-Anhalt will die bundesweiten Verabredungen mittragen. Es gilt schon vor der Schalte am Mittwoch als abgemacht, dass die Maßnahmen aus dem November bis zum 20. Dezember verlängert werden. Seit Anfang November sind Restaurants und Hotels geschlossen, der Kultur-, Freizeit- und Sportbetrieb ruht weitgehend, um die Kontakte der Menschen untereinander zu minimieren.

KONTAKTE: Statt wie bisher zehn Menschen sollen sich im Dezember nur noch fünf Menschen treffen dürfen. Nur zwischen Weihnachten und Neujahr soll wieder die Zehner-Regelung gelten. Kinder unter 14 Jahren werden dabei nicht mitgezählt, weil sie als weniger ansteckend gelten. Eigentlich soll es dabei bundesweit die zusätzliche Begrenzung geben, dass Gruppen bei Treffen aus maximal zwei Haushalten kommen. Die Landesregierung will das weniger eng fassen und nur die Grenze von fünf, beziehungsweise ab Weihnachten, zehn Menschen vorschreiben. Es solle an Weihnachten niemand einsam sein müssen, sagte Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD).

SCHULEN UND KITAS: Sachsen-Anhalt bleibt bei dem Ziel, Schulen und Kitas im regulären Betrieb zu halten. Präsenzunterricht sei der beste Unterricht unter den aktuellen Rahmenbedingungen, sagte Bildungsminister Marco Tullner (CDU). Das Wechselmodell, bei dem Klassen für mehr Sicherheitsabstand im Klassenzimmer aufgeteilt werden und abwechselnd in der Schule und zuhause lernen, benachteilige jene Familien, denen technische Ressourcen fehlten und Schüler mit Lernschwierigkeiten, sagte er.

MASKENPFLICHT: Monatelang hatte Tullner eine Mund-Nasen-Bedeckung im Unterricht als unzumutbar abgelehnt, jetzt kommt diese Regelung wahrscheinlich doch. Sollten die Regierungschefs am Mittwoch eine Maskenpflicht beschließen, werde Sachsen-Anhalt das umsetzen. Die Maskenpflicht würde dann für Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse gelten. Der Mund-Nasen-Schutz soll jedoch in den Pausen abgenommen werden, sagte Tullner. Bisher gilt nur eine Maskenpflicht für alle auf dem Schulgelände, aber explizit nicht im Unterricht. Vertreter von Lehrern, Eltern und Schülern hatten immer wieder eine Einführung gefordert, um das Ansteckungsrisiko zu senken.

FERIEN: Bereits am Montag kündigte der Bildungsminister an, dass die Weihnachtsferien um zwei Tage verlängert werden sollen. Damit würde der Unterricht nicht am 7., sondern erst am 11. Januar starten. Zwischen Neujahr und Schulbeginn lägen dann zehn Tage, in denen mögliche Ansteckungen bei Feierlichkeiten erkannt werden könnten. Ob auch die Schulhorte geschlossen bleiben und nur einen Notbetrieb anbieten, muss laut Grimm-Benne noch geklärt werden. Die zusätzlichen Ferientage sollen auch genutzt werden, damit sich Lehrkräfte und Erzieherinnen freiwillig auf das Coronavirus testen lassen können. Das Land will dafür Schnelltests einsetzen.

QUARANTÄNE: Sachsen-Anhalt will die Quarantäneregeln für Kontaktpersonen künftig in der Landesverordnung festschreiben. Sie sollen wie bei Reiserückkehrern nur noch zehn statt der bisher 14 Tage betragen. Mit der Regelung soll auch erreicht werden, dass Quarantäne-Fälle über alle Landkreise hinweg möglichst einheitlich geregelt werden, sagte Gesundheitsministerin Grimm-Benne.