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Fall Köthen: Ermittler lesen Herzschrittmacher des Toten aus

28.09.2018, 11:35
Sachsen-Anhalts Justizministerin Anne-Marie Keding. Foto: Silas Stein/Archiv
Sachsen-Anhalts Justizministerin Anne-Marie Keding. Foto: Silas Stein/Archiv dpa

Magdeburg (dpa/sa) - Im Fall des vor drei Wochen nach einem Streit gestorbenen Mannes in Köthen wertet die Rechtsmedizin weitere Spuren aus. Derzeit werde der Herzschrittmachers des herzkranken 22-Jährigen ausgelesen, sagte Justizministerin Anne-Marie Keding (CDU) am Freitag im Magdeburger Landtag. Die Ermittler rechneten frühestens in zwei Wochen mit den Ergebnissen. Weitere Zeugenvernehmungen sollen Widersprüche in bisherigen Aussagen hinterfragen und aufklären, sagte Keding weiter.

Der Fall könne erst bewertet werden, wenn alle Beweise ausgewertet seien, sagte die Ministerin. "Die Ermittlungen werden in den Akten der Staatsanwaltschaft geführt und nicht in der Öffentlichkeit oder den sozialen Medien." Damit reagierte die Ministerin auf die AfD-Fraktion, die eine Aktuelle Debatte zu diesem und einem weiteren Todesfall in Wittenberg angesetzt hatte.

In der Nacht zum 9. September war ein schwer herzkranker Deutscher an einem Infarkt gestorben, nachdem er sich schlichtend in einen Streit zwischen mehreren Afghanen eingeschaltet hatte und ins Gesicht geschlagen wurde. Zwei 18 und 20 Jahre alte Verdächtige sitzen wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung mit Todesfolge in Untersuchungshaft. Der Fall war Anlass für mehrere rechtsgerichtete Demos in der Kreisstadt. Die nächste ist für Samstag geplant.