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Fehler und Unachtsamkeit Ursache für tödliche Arbeitsunfälle

Manche Arbeiten können gefährlich sein. Das Landesamt für Verbraucherschutz setzt auf Fortbildung.

26.08.2018, 08:55
Schilder mit der Aufschrift für "Schutzhandschuhe benutzen", "Sicherheitsschuhe tragen" hängen an einer Baustelle. Foto: Soeren Stache/Archiv
Schilder mit der Aufschrift für "Schutzhandschuhe benutzen", "Sicherheitsschuhe tragen" hängen an einer Baustelle. Foto: Soeren Stache/Archiv dpa

Magdeburg (dpa/sa) - Bei Arbeitsunfällen sind in Sachsen-Anhalt von Januar bis Juli diesen Jahres vier Menschen ums Leben gekommen. Wie das Landesamt für Verbraucherschutz mitteilte, liegt die Zahl damit auf dem selben Niveau wie im Vorjahr. Insgesamt waren 2017 acht Menschen bei einem Arbeitsunfall gestorben. Vor fünf Jahren lag die Zahl bei 13 tödlichen Arbeitsunfällen.

Für den Rückgang der Arbeitsunfälle nennt der Arbeitsschutz-Dezernats-Chef beim Landesamt für Verbraucherschutz, Ulrich Bärenwald, mehrere Gründe. Das sei ebenso der Arbeit seiner Behörde zu verdanken wie der Lernfähigkeit von Firmen. Dass trotzdem immer wieder tödliche Arbeitsunfälle passieren, sei auf Fehler und Unachtsamkeit zurückzuführen, sagte Bärenwald.

Bei einem Unglück im Januar starb ein 53-Jähriger. Er sollte auf einem ehemaligen Industriegelände eine Baumkrone absägen. Die Krone schlug um und klemmte den gesicherten Mann ein. Der Mann erlag seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus. Im Februar starb ein 57-jähriger Waldarbeiter nach einem Arbeitsunfall im Oberharz. Zu dem Unglück kam es, als der Mann in einem vom Sturm beschädigten Wald im Einsatz war.

Ein 44-jähriger Mann kam im Juni auf einer Baustelle in Schkopau ums Leben. Der Mitarbeiter einer Firma war mit der Trockenlegung eines Hauses beauftragt. Dafür wurden mehrere Kubikmeter Erde ausgehoben. Während der Mann in der Grube arbeitete, rutschte plötzlich die ausgehobene Erde in die Grube und verschüttete ihn. Der 44-Jährige starb noch am Unfallort.

Im Juli verletzte ein Radlader eine 57-jährige Frau auf einem Feld in Mansfeld-Südharz tödlich. Ein Mann hatte versucht, den Radlader auf dem Feld rückwärts an einen Anhänger zu koppeln. Dabei wurde die Frau erfasst und schwer verletzt. Wenig später starb sie.

Erst am vergangenen Mittwoch war ein 47-Jähriger bei Dacharbeiten auf einem Firmengelände in Sangerhausen zehn Meter in die Tiefe gestürzt und gestorben.

Das Vernachlässigen von Vorschriften des Arbeitsschutzes ist eine wiederkehrende Ursache von Arbeitsunfällen. "Firmen machen Fehler", sagte Bärenwald. Um die Fehlerkette zu durchbrechen, setze das Landesamt für Verbraucherschutz auf einen steten Lern- und Aufklärungsprozess. "Wir sind immer bei der Ermittlung zu tödlichen Arbeitsunfällen involviert", sagte der Arbeitsschutz-Dezernats-Chef. Danach weise man die Betriebe auf ihre Fehler hin, was sich auch in anderen Firmen herumspreche.

Landesamt für Verbraucherschutz, Fachbereich Arbeitsschutz