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Feste Unterkünfte inzwischen für alle Flüchtlinge

Flüchtlinge über den Winter in Zelten unterzubringen - das wollte das Land Sachsen-Anhalt vermeiden. Doch erst jetzt gibt es genügend feste Quartiere.

Von Von Rochus Görgen, dpa 30.11.2015, 15:15

Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalt hat mit mehrwöchiger Verspätung alle Flüchtlinge in festen Quartieren untergebracht. Die letzten Zelte in der Zentralen Aufnahmeeinrichtungen in Halberstadt wurden am Wochenende geräumt, teilte Innenministeriumssprecher Stefan Brodtrück am Montag auf Anfrage mit. Mehrere Hundert Plätze in Halberstadt sowie in einem Großzelt in Magdeburg sollen aber als Notfallreserve beibehalten werden.

Eigentlich war geplant, alle Zelte wegen des Winters bis Ende Oktober zu räumen. Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) hatte erst vergangenen Dienstag geklagt, dass die Zelte viel zu lange benötigt würden und nun binnen 48 Stunden eine Lösung gefunden werde. Schließlich dauerte es dann aber doch bis zum Wochenende, bis die Zelte geräumt werden konnten. Ursachen für die Verzögerung seien der größere Zulauf als erwartet und Probleme bei der Beschaffung von festen Quartieren gewesen, sagte Brodtrück.

Mit den Notfallreserven in Halberstadt und Magdeburg will das Land rasch reagieren können, wenn plötzlich erneut eine größere Menschenmenge untergebracht werden muss. Die noch stehenden Behausungen sind laut Ministerium alle winterfest und beheizbar. Zeitweise waren mehr als 800 Menschen in Zelten untergebracht.

In Sachsen-Anhalt sind in diesem Jahr bislang rund 35 000 Flüchtlinge angekommen. Bis Jahresende dürften es rund 40 000 sein. Rund 950 abgelehnte Asylbewerber wurden dieses Jahr abgeschoben. Etwa 1600 Menschen, deren Anträge abgelehnt wurden, verließen das Land auf eigene Faust.

Die Unterbringung von Flüchtlingen in Zelten war vor allem von der Opposition kritisiert worden. Auch der Landtag hatte sich damit bereits beschäftigt.