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Festhalten an Klinikzahl trotz Bertelsmann-Studie

15.07.2019, 15:10

Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalts Sozialministerium hält an seinen Plänen fest, keines der aktuell fast 50 Krankenhäuser im Land zu schließen. Wie geplant sollten stattdessen kleine Standorte perspektivisch zu regionalen Gesundheitszentren ausgebaut werden, um die Versorgung zu sichern, sagte Ministeriumssprecherin Ute Albersmann am Montag in Magdeburg.

Sie reagierte damit auf eine bundesweit diskutierte Studie, die am gleichen Tag von der Bertelsmann-Stiftung in Gütersloh veröffentlicht wurde. Demnach könnte die Qualität der Patientenversorgung steigen, wenn die Zahl der Krankenhäuser radikal sinkt.

Die Studie geht davon aus, dass kurze Wege zu kleinen Klinken nur scheinbar ein Vorteil seien, weil dann vor Ort oft gut ausgestattete und erfahrene Fachabteilungen fehlten. Zudem würden zahlreiche Patienten stationär in Krankenhäusern behandelt, denen genauso gut ambulant geholfen werden könne.

Die Krankenkasse Barmer hatte bereits im Frühjahr dafür plädiert, die Zahl der Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt von 48 auf 42 zu reduzieren. Auch das Argument war das gleiche: Entscheidender als die Wohnortnähe sei die optimale Behandlung der Patienten bei erfahrenen Spezialisten. Tatsächlich will auch Sachsen-Anhalts Sozialministerium Doppelstrukturen vermeiden. Es sollten Kooperationen gefördert werden und nicht jeder müsse alles können, sagte Albersmann. "Wir sind auch überzeugt davon, dass es eine stärkere Vernetzung von stationären und ambulanten Angeboten braucht."

Studie Bertelsmann Stiftung

Mitteilung Deutsche Krankenhausgesellschaft