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FPÖ-Skandal: AfD sieht keine Auswirkung auf Wahlkampf

20.05.2019, 10:38

Magdeburg (dpa/sa) - Nach dem Skandal um die rechtspopulistische FPÖ in Österreich hält AfD-Landeschef Martin Reichardt Auswirkungen für seine Partei bei der Europawahl für unwahrscheinlich. "Unseren Wahlkampf beeinflusst das nicht", sagte Reichardt am Montag in Magdeburg. Es handele sich um "innerösterreichische Vorgänge, die für uns hier als AfD in Deutschland eine untergeordnete Rolle spielen". Der zurückgetretene FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache habe sofort und umfassend auf seine Fehler reagiert. Die Zusammenarbeit von AfD und FPÖ auf europäischer Ebene wollte Reichardt wie auch Parteichef Jörg Meuthen nicht in Frage stellen.

Österreich steckt nach Bekanntwerden eines Skandal-Videos in einer tiefen politischen Krise. Vize-Kanzler und FPÖ-Chef Strache war im Juli 2017 heimlich bei einem Treffen mit der angeblichen Nichte eines russischen Oligarchen gefilmt worden. Dabei hat er der Frau im Gegenzug für Wahlkampfhilfe zugunsten der FPÖ Vorteile in Aussicht gestellt. Als Konsequenz trat Strache am Samstag zurück, die Koalition mit der konservativen ÖVP zerbrach.

Die Affäre wird nach Überzeugung von Experten den Rechtspopulisten bei der Europawahl schaden. "Die Wähler werden sich jetzt zweimal überlegen, ob sie solchen Leuten ihre Stimme geben", sagte der Dresdner Politikwissenschaftler Werner Patzelt dem Berliner "Tagesspiegel" (Montag).