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Früherer DDR-Verteidigungsminister: Beisetzung in Berlin

11.05.2017, 09:58

Berlin (dpa) - Der gestorbene einstige DDR-Verteidigungsminister Heinz Keßler wird am 7. Juni in Berlin beigesetzt. Dies geht aus einer Anzeige seiner Familie in der Zeitung "Neues Deutschland" vom Donnerstag hervor. Der Ex-Armeegeneral war am 2. Mai im Alter von 97 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. Keßler stand von 1985 bis zu seinem Rücktritt im November 1989 an der Spitze des Verteidigungsministeriums. Er gehörte auch zum SED-Politbüro, dem höchsten Machtgremium der SED-Staatspartei.

Nach dem Mauerfall war Keßler wegen seiner Mitverantwortung für die Todesschüsse auf DDR-Flüchtlinge zu einer Haftstrafe von siebeneinhalb Jahren verurteilt worden, musste aber wegen seiner angeschlagenen Gesundheit nur einen Teil absitzen. Der Militär hatte jegliche Schuld am Tod von Flüchtlingen von sich gewiesen und bis zum Schluss den Sozialismus verteidigt.

In der Anzeige hieß es, die "Verfolgung des bürgerlichen Staates seit 1990 und seine langjährige Inhaftierung konnten seine Standhaftigkeit, seinen Optimismus und seine Zuversicht nicht brechen". Die Trauerfeier für Keßler ist auf dem Städtischen Friedhof Baumschulenweg (10.00 Uhr) geplant.