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Geglückter Start der Impfzentren bei geringer Auslastung

Ohne größere Zwischenfälle haben zu Wochenbeginn die ersten Impfzentren in Sachsen-Anhalt geöffnet. Dort geht es meist gelassen zu. Vielen Patienten bereitet aber vor allem eine Sache Probleme.

Von Wilhelm Pischke, dpa 11.01.2021, 14:38
Paul Zinken
Paul Zinken dpa

Magdeburg/Halle (dpa/sa) - Im Kampf gegen die Corona-Pandemie haben am Montag die ersten Impfzentren in Sachsen-Anhalt ihren Betrieb aufgenommen. Der Anlauf in den ersten der 14 Zentren sei größtenteils geglückt, hieß es aus den meisten betroffenen Landkreisen. Zunächst öffneten die Einrichtungen im Burgenlandkreis, im Landkreis Anhalt-Bitterfeld, in Halle, Merseburg (Saalekreis), Quedlinburg (Harz), Sangerhausen (Mansfeld-Südharz) und Staßfurt (Salzlandkreis).

Im Impfzentrum in Halle habe man sich ausreichend und gut vorbereitet, sagte Amtsärztin Christine Gröger kurz nach den ersten Impfungen am Montagmorgen. Ab 10 Uhr morgens wurden in der Turnhalle in der Heinrich-Pera-Straße nach vorheriger Terminabsprache Über-80-Jährige geimpft. Bis 15 Uhr wolle man etwa 100 Impfdosen verabreichen, sagte Daniel Schöppe, Mitglied des Katastrophen-Schutzstabes in Halle.

Auch der überwiegende Teil der Geimpften zeigte sich zufrieden mit der Koordination. "Ich bin beeindruckt, wie das hier konstruiert wurde", sagte der 81-jährige Werner Kraus. Die Impfprozedur sei "vernünftig abgelaufen" und er habe nur kurz warten müssen. "Abenteuerlich" sei aus seiner Sicht jedoch die Terminvergabe. Hier habe er nach mehreren gescheiterten Versuchen erst spät eine entsprechende Bestätigung erhalten.

Insgesamt waren in der Turnhalle in Halle zwei Ärzte und 14 Assistenten in drei Impfkabinen im Einsatz. Daniel Schöppe betonte, dass bei ausreichenden Mengen an Impfstoff in dem Zentrum bis zu 1000 Patienten am Tag geimpft werden könnten. Dafür könne das medizinische Personal in dem Zentrum in der Heinrich-Pera-Straße auf 80 aufgestockt werden. Das Problem sei aber weiterhin die unzureichende Versorgung mit Impfstoff.

Etwa eine halbe Stunde dauere bisher ein Impftermin, führte Schöppe aus. Zehn Minuten müssten die Patienten im Schnitt warten, fünf Minuten dauere das Aufklärungsgespräch und die anschließende Impfung; danach folge eine kurze Beobachtungsphase von 15 Minuten in einem Wartebereich. So sollen denkbare Unverträglichkeiten gegen das Impfmittel schnell festgestellt werden.

Auch in Staßfurt (Salzlandkreis) sei der Start des Impfzentrums reibungslos verLaufen, berichtete ein Sprecher des Landkreises. Dem Praxistest seien mehrere Probeläufe vorangegangen, sodass die Impfung von insgesamt 48 Über-80-Jährigen am ersten Tag "absolut glatt lief".

Schwierigkeiten gab es beim Start des Impfzentrums in Quedlinburg. Wegen eines Software-Fehlers seien die Termine doppelt vergeben worden, erklärte eine Sprecherin des Landkreises Harz. Doch das Personal habe den Ansturm abfangen und so etwa 100 anstatt der ursprünglich geplanten 50 Impfdosen verabreichen können.

Trotz der Informationen zum Prozedere waren am Montag einige Senioren ohne Termin an den Impfzentren erschienen - in der Hoffnung, noch spontan "reinzurutschen". "Wir können vor Ort keine Termine machen", bekräftigte Schöppe. Bis Mitte Februar seien ohnehin alle Termine vergeben. Die Termine für eine Impfung im Impfzentrum können unter der bundesweiten Telefonnummer 116 117 und über die Internet-Plattform (www.impfterminservice.de) gebucht werden.

In Sachsen-Anhalt wurden bislang rund 22 000 Menschen gegen den Erreger Sars-CoV-2 geimpft (Stand: Montag, 11 Uhr). Mit etwa zehn Impfungen pro 1000 Einwohner hat das Land im bundesweiten Vergleich eine relativ hohe Impfquote. Nur in Mecklenburg-Vorpommern (15,6) und Schleswig-Holstein (10,8) lag diese am Montag höher.