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GEW-Landeschefin kritisiert Schulgesetz als unzureichend

17.10.2017, 11:09

Magdeburg (dpa/sa) - Der Entwurf für ein neues Schulgesetz geht aus Sicht der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) an der Realität in den Schulen vorbei. Die geplanten Änderungen seien nicht der erhoffte große Wurf, sagte GEW-Landeschefin Eva Gerth. So ziele die längst überfällige Einführung eines Referendariats für Seiten- und Quereinsteiger nur auf Bewerber, die zwei Schulfächer unterrichten könnten. Diese Anforderung könnten jedoch nur die wenigsten Seiteneinsteiger erfüllen.

"Statt eines mutigen Schritts nach vorn, der an die dringend benötigten Hochschulabsolventen ein klares Signal sendet, ist nur ein Vorbereitungsdienst zweiter Klasse vorgesehen", kritisierte Gerth. Der Gesetzentwurf ist am Dienstag Thema im schwarz-rot-grünen Kabinett. Bildungsminister Marco Tullner (CDU) will unter anderem das Referendariat für Quereinsteiger mit klassischem Fachstudium ermöglichen. Zudem sollen auf dem Land Schulverbünde als Mittel gegen weitere Standortschließungen getestet werden können.

Die Kritik der Gewerkschaft wies der Minister zurück. Das Bildungsministerium werde Weiterbildungen an den Universitäten anbieten, damit die Quereinsteiger ein zweites Fach erlernen könnten, sagte der CDU-Politiker. Dabei sollen ausschließlich Fächer gewählt werden können, bei denen ein besonderer Bedarf an den Schulen besteht.