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Grabungen bringen Keramikfunde und Mauerreste

11.12.2018, 11:06

Halle/Wettin (dpa/sa) - Neue Einblicke in Form und Größe der Burg Wettin (Saalekreis) hat eine archäologische Grabung erbracht. "Wir haben erstmals auf der Vorburg der Oberburg gegraben", sagte Projektleiter Matthias Becker am Dienstag. "Das Areal war im Mittelalter kleiner als heute." Ebenso sei das Gelände ursprünglich sehr viel steiler nach Süden abgefallen. Der untere Teil des Hofes weise meterdicke Auffüllungen auf. Zudem kamen die Reste einer Burgmauer aus dem 11. bis 12. Jahrhundert von etwa 1,60 Meter Breite zu Tage. "An dieser Burgmauer angrenzend, befanden sich steinerne Gebäude, zum Teil mit Resten von Lehmestrich", sagte Becker.

Die Archäologen unterscheiden unterschiedliche Bauphasen, weil sich die Mauern gegenseitig überlagern und die Gebäude aus Stein gebaut wurden. Normalerweise gab es auf mittelalterlichen Vorburgen meist nur hölzerne Stallgebäude. "Das bedeutet, dass der Bereich der Vorburg deutlich früher und intensiver genutzt wurde, als bislang bekannt war", sagte Becker. Alle Mauern wurden aus dem in der Region vorkommenden Porphyr errichtet. Im Wesentlichen fanden sich mehrere hundert mittelalterliche Keramikfunde aus dem 10./11. und 13. Jahrhundert.

Die Grabungen begannen im Oktober im Vorfeld der Erweiterung des Wettiner Gymnasiums. Die Wettiner Burg wurde 961 erstmals schriftlich erwähnt.

Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt – Landesmuseum für Vorgeschichte