1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Grimm-Benne: Kritik von Ostdeutschen nicht ernst genommen

Grimm-Benne: Kritik von Ostdeutschen nicht ernst genommen

02.04.2019, 17:13
Grimm-Benne: Kritik von Ostdeutschen wird nicht ernst genommen. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/Archiv
Grimm-Benne: Kritik von Ostdeutschen wird nicht ernst genommen. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/Archiv ZB

Magdeburg (dpa/sa) - Migranten und Ostdeutsche werden aus Sicht von Sachsen-Anhalts Sozialministerin Petra Grimm-Benne in der Kritik an ihrer Benachteiligung nicht ernst genommen. Sie würden im Gegenteil zu Jammerossis oder Opfern degradiert, sagte die SPD-Politikerin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Grimm-Benne reagierte auf eine Studie des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung.

Demnach sehen Ostdeutsche sich und Migranten - darunter speziell Muslime - als "Bürger zweiter Klasse" und nicht anerkannt von der deutschen Gesellschaft. Beide Gruppen haben der Studie zufolge zudem häufig schlechter bezahlte Jobs als Westdeutsche. Befragt wurden mehr als 7200 Menschen in West- und Ostdeutschland in Telefoninterviews. Die Zahl der befragten Muslime war nicht repräsentativ.

Grimm-Benne sagte, der Osten hole objektiv betrachtet auf. Die Arbeitslosenzahlen gingen zurück, ebenso die Armutsraten. Doch es gelte: "Je stärker man aufholt, umso größer wird zu Recht die Unzufriedenheit darüber, was noch nicht aufgeholt ist." Deshalb fragten sich viele Menschen in Ostdeutschland, wie es sein könne, dass der Osten zwar strukturell aufhole, seine Bewohner aber kulturell noch immer als nicht zugehörig betrachtet würden.