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Halle-Anschlag: Vereine planen Ausstellung und Begegnungen

23.09.2020, 08:40
Sebastian Willnow
Sebastian Willnow dpa-Zentralbild

Halle (dpa/sa) - Zum ersten Jahrestag des rechtsterroristischen Anschlags von Halle planen das Bündnis Halle gegen Rechts und die Mobile Opferberatung eine gemeinsame Ausstellung und Begegnungsmöglichkeiten. Unweit der Anschlagsorte sollten vom 9. bis 11. Oktober Audios, Videos und Texte ausgestellt werden, in denen Überlebende und Betroffene des Anschlags zu Wort kämen, teilten die Organisationen am Mittwoch in Halle mit. "Sie rufen dazu auf, an Jana Lange und Kevin Schwarze zu erinnern und zur Solidarität mit den Betroffenen des Anschlags, der Jüdischen Gemeinde zu Halle und dem Kiez Döner." Die Ausstellung werde von Absolventen der Kunsthochschule Burg Giebichenstein gestaltet.

Ein schwer bewaffneter Mann hatte am 9. Oktober 2019 versucht, am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur in die Synagoge von Halle zu gelangen und dort ein Massaker anzurichten. Der Attentäter scheiterte damit und erschoss zwei Menschen. Vor dem Landgericht Naumburg läuft derzeit der Prozess wegen des Anschlags, angeklagt ist der 28 Jahre alte Sachsen-Anhalter Stephan Balliet.

Auf dem Steintor-Campus sollten eine Landesdemokratiekonferenz und die zentrale Gedenkveranstaltung von Stadt und Land am Jahrestag des Anschlags übertragen werden. Dort sollten die Menschen am 9. Oktober auch die Gedenkminuten um 12.01 Uhr verbringen und ins Gespräch kommen können. Um 12.01 Uhr, dem Zeitpunkt der ersten Schüsse auf die Tür der Synagoge, soll das öffentliche Leben in Halle kurzzeitig stillstehen und alle Kirchenglocken der Stadt sollen läuten, wie Stadt und Land bereits vorher mitgeteilt hatten.