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Halle und Magdeburg mit größten Gewerbesteuer-Einbrüchen

07.08.2020, 13:01

Halle (dpa/sa) - Im Zuge der Corona-Pandemie muss die Stadt Halle derzeit landesweit den größten Einbruch bei den Gewerbesteuern verkraften. Halle nahm zwischen April und Juni rund 11 Millionen Euro weniger Gewerbesteuer ein als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Landesamt am Freitag mitteilte. Das entspreche einem Minus von 57 Prozent. In absoluten Zahlen meldet Magdeburg den größten Rückgang. Die Landeshauptstadt nahm im zweiten Quartal 12,4 Millionen Euro weniger Gewerbesteuern ein. Das ist ein Minus von 41 Prozent.

Damit liegen die zwei größten Städte im Land im allgemeinen Trend in Sachsen-Anhalt: Zwei Drittel der Städte und Gemeinden musste zwischen April und Juni Einbußen bei den Gewerbesteuern hinnehmen, wie die Statistiker weiter mitteilten. Insgesamt seien 165,1 Millionen Euro eingenommen worden und damit ein Drittel weniger als im Vorjahresquartal. Während auch die besonders steuerstarken Gemeinden wie Barleben bei Magdeburg, Lützen im Burgenlandkreis und Schkopau im Saalekreis weniger Gewerbesteuern einnahmen, meldeten andere Städte wie Bitterfeld-Wolfen und Leuna (Saalekreis) ein Plus.

Damit hat sich die Einnahmesituation insgesamt verschlechtert: Im ersten Quartal, in das der Beginn der Corona-Pandemie fiel, hatte laut Statistischem Landesamt nur jede zweite Kommune weniger Gewerbesteuern eingenommen als im Vorjahreszeitraum.

Zur Abfederung der negativen Folgen der Corona-Pandemie wurden einige Regeln zur Gewerbesteuerzahlung gelockert, auch Stundungen sind möglich. Doch auch die wirtschaftliche Lage wirkt sich auf die Einnahmen aus. Laut jüngster Prognose der Steuerschätzer von Bund und Ländern müssen die Kommunen in Sachsen-Anhalt dieses Jahr mit 210 Millionen Euro weniger Steuereinnahmen rechnen.

Aktuelle Mitteilung zu den Gewerbesteuereinnahmen in Sachsen-Anhalt

Mitteilung des Statistischen Landesamts zu den Gewerbesteuereinnahmen im 1. Quartal 2020