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Haseloff will Zugeständnis in Flüchtlingspolitik von Grünen

20.10.2017, 10:02

Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat zum Beginn der Sondierungen für eine schwarz-gelb-grüne Jamaika-Koalition von den Grünen Zugeständnisse in der Flüchtlingspolitik gefordert. Er bezeichnete es in einem Interview mit der "Magdeburger Volksstimme" (Freitag) als zielführend, Tunesien, Algerien und Marokko zu sicheren Herkunftsländern zu erklären. Angesprochen auf die ablehnende Haltung der Grünen sagte der Regierungschef: "Da müssen die Grünen sich eben bewegen." Für Verfolgte wie Homosexuelle oder Journalisten aus diesen Ländern könne man Sonderregelungen finden.

Beim umstrittenen Thema Familiennachzug befürwortete Haseloff, dass Zugewanderte mit dauerhafter Bleibeperspektive Angehörige schnell nachholen können. "Alle die, die Asyl erhalten haben, und in ihrer Heimat der Verfolgung ausgesetzt waren, sollten sich mit ihrer Familie hier etwas Neues aufbauen können."

Wer aber nur eine befristete Aufenthaltsgenehmigung habe, sollte bei dem Thema nachrangig behandelt werden. Das betreffe viele Syrer, die zunächst nur drei Jahre in Deutschland bleiben könnten. "Wir sollten alle Zeit nutzen, um diese Rückkehr vorzubereiten, damit die Menschen ihr Heimatland wieder aufbauen können. Für sie sollten deshalb Schulungsmaßnahmen oder eine Ausbildung an oberster Stelle stehen."

Ein entschlosseneres Vorgehen forderte der Regierungschef beim Umgang mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. Sie gehörten zu ihren Familien. "Die erste Aufgabe muss es sein, die Eltern zu finden und die Kinder zu ihren Eltern zurückzuführen. Dort gehören sie hin, nicht in einen fremden Staat."

Haseloff-Interview "Magdeburger Volksstimme"