1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Hasseröder-Beschäftigte demonstrieren für klare Zukunft

Hasseröder-Beschäftigte demonstrieren für klare Zukunft

17.11.2018, 14:50

Wernigerode (dpa/sa) - Rund 120 Mitarbeiter der Hasseröder-Brauerei haben am Samstag in Wernigerode für eine klare Zukunft ihres Betriebs demonstriert. Vor dem Werkstor wollten sie mit Plakaten wie "Ich lebe im Harz und bin ein echter Hasseröder" und Mützen mit "Ein Herz für Hasseröder" ein Zeichen setzen. Seit dem geplatzten Verkauf an einen hessischen Finanzinvestor im Sommer "dümpelt die Brauerei vor sich hin", wie Manfred Tessmann von der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) kritisierte.

Es werde nicht mehr in Werbung und Innovation investiert. So bestehe die Gefahr, dass Hasseröder weiter an Marktanteilen verliere. In diesem Jahr wird die Brauerei nach NGG-Angaben etwa 1,7 Millionen Hektoliter produzieren. Vor zwei Jahren waren es laut Eigentümer noch 2,1 Millionen Hektoliter, im Jahr 2012 noch 2,4 Millionen Hektoliter.

Die mehr als 240 Beschäftigten der Brauerei in Wernigerode im Harz wünschten sich ein klares Bekenntnis des Eigentümers, sagte NGG-Gewerkschafter Tessmann. Entweder solle der belgische Bierriese Anheuser-Busch Inbev (AB Inbev) die Brauerei zeitnah an einen neuen Investor verkaufen oder in den Standort investieren. Hasseröder ist eine ostdeutsche Traditionsmarke, ihr Hauptprodukt ist Pils.

Im Sommer 2017 hatte Anheuser-Busch Inbev den hohen Preisdruck in diesem Segment beklagt und Hasseröder im Paket mit der Brauerei Diebels zum Verkauf angeboten. Im Januar schien ein neuer Eigentümer gefunden, der Deal platzte im Sommer. AB Inbev kündigte an, mit weiteren Interessenten Gespräche zu führen. Das Unternehmen war zunächst nicht für eine aktuelle Stellungnahme zu erreichen.