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Idol Schur trotz Corona: "Will nach wie vor hundert werden"

02.04.2020, 11:51

Heyrothsberge (dpa) - Das Radsport-Idol Täve Schur peilt trotz der Corona-Krise seinen hundertsten Geburtstag an. Auch wenn der 89-Jährige seit einem Schwächeanfall nur noch selten auf dem Rennrad sitzt, fühle sich der zweimaligen Weltmeister und Friedensfahrtsieger bei Gartenarbeit und Gymnastikübungen immer noch agil. "Ich fühle mich aber weit jünger als 89 - und ich möchte nach wie vor hundert werden", sagte Schur der "Thüringer Allgemeine" und schob nach: "Auch in gefährlichen Zeiten."

Er bezeichnete die derzeitige Situation als furchtbar. "Schlimmer war nur der Krieg, den ich als Junge miterlebt habe", sagte Schur und erwarte nach der Pandemie viele Antworten auf entscheidende Fragen: Wie entsteht so etwas Gefährliches? Warum ausgerechnet in China? Warum wurden so viele Gesundheitssysteme, auch hier, dermaßen heruntergespart? Wer soll das nun alles bezahlen?"

Der immer noch in Heyrothsberge bei Magdeburg wohnende DDR-Sportstar und einstige Volkskammer-Abgeordnete, der später für die PDS im Bundestag saß, wünsche sich 2021 Olympische Spiele "im Sinne der Sportler".

Er selbst verpasste Tokio 1964. Bei der damaligen Olympia-Ausscheidung in Erfurt auf einer Autobahn rammte ein westdeutscher Radfahrer ihm vorsätzlich das Knie unter den Lenker. Der Sturz bedeutete das Aus und das Karriereende. Schur kennt den Namen des Sportlers, nennt ihn aber nicht. "Das gehört zu meinem Verständnis von Fairness."

Bericht in der TA (Achtung Bezahlschranke)