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IHK: Entschädigung für Schließungen noch im November zahlen

05.11.2020, 14:19

Magdeburg (dpa/sa) - Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Magdeburg hat darauf gepocht, dass die angekündigten Entschädigungen für betroffene Betriebe noch während des Phase verschärfter Corona-Regeln gezahlt werden. Gerade im Gastgewerbe sei bei vielen das Eigenkapital nach monatelanger Corona-Krise aufgebraucht, sagte IHK-Geschäftsführer André Rummel am Donnerstag. Die bisherigen Hilfen hätten zur Überbrückung geholfen, aber die weggefallenen Umsätze nicht ausgeglichen. "Die Unternehmen erwarten, dass ihnen während des Lockdowns geholfen wird und nicht erst danach."

Hauptgeschäftsführer Wolfgang März kritisierte das Gebaren der Bundesregierung ebenfalls. Seit acht Monaten sei bekannt, dass es die Pandemie gebe, sagte er. Wenn es dann die Entscheidung für eine zweite Schließung von Branchen gebe, dann müssten auch die Kompensationsleistungen vorbereitet sein. "Das Perverse ist: Erst wird versprochen, hohe Entschädigungen zu zahlen und jetzt wird das auf die lange Bank geschoben." Es sei unklar, wie viele Unternehmen durchhalten, wenn der Staat erst im Dezember oder Januar zahle.

Bund und Länder hatten sich vorige Woche darauf geeinigt, für den November die Corona-Regeln drastisch zu verschärfen, um die Zahl der dynamisch gestiegenen Neuinfektionen deutlich zu senken. Es gelten Kontaktbeschränkungen, touristische Übernachtungen sind verboten und der Betrieb in Gaststätten sowie im Kultur- und Freizeitbereich muss ruhen. Im Gegenzug sollen Betroffene bis zu 75 Prozent des Umsatzes aus dem Vorjahresmonat vom Staat bekommen. Allerdings sind die Details offen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte angekündigt, bis Ende November Abschläge zahlen zu wollen.

Die Stimmung der Wirtschaft im Norden Sachsen-Anhalts ist laut aktueller IHK-Konjunkturumfrage schlecht. Der Geschäftsklimaindex liege auf dem niedrigen Niveau des Jahres 2009, als die Folgen der Finanzkrise verkraftet werden mussten. Insbesondere Handel, Gastronomie und Verkehrsbranche sind pessimistisch. Doch selbst das jahrelang boomende Baugewerbe spürt inzwischen die Folgen der Corona-Krise. Die Stimmung habe sich in der Branche eingetrübt. Die bis zu letzt gut gefüllten Auftragsbücher leerten sich, hieß es.

Pressemitteilung der IHK Magdeburg zum aktuellen Konjunkturbericht