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Immer weniger Schafe: Schäfer in Mitteldeutschland in Sorge

11.02.2018, 10:01

Halle (dpa) - Auf den Wiesen und Feldern in Mitteldeutschland weiden immer weniger Schafe. Der Bestand sei in den vergangenen 20 Jahren um fast 200 000 auf insgesamt 246 500 Schafe in 2017 gesunken, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Zuchtverbände in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Berlin-Brandenburg vom Sonntag. Allein in den vergangenen fünf Jahren schrumpfte die Zahl der Mutterschafe in den Ländern demnach um rund 42 900. Das belegten Zahlen des Statistischen Bundesamtes, hieß es von den Verbänden. Der Rückgang sei dramatisch und gehe zulasten des Naturschutzes und des Erhalts der Kulturlandschaft durch Landschaftspflege.

Aufgrund der Entwicklungen sei es Zeit für Korrekturen, vor allem im Prämienfördersystem. Momentan werde der Schafhalter als Bittsteller und nicht als Partner im Natur- und Artenschutz betrachtet, so die Verbandsvertreter. Sie fordern die Einführung einer Weidetierprämie, um die Tierbestände zu stabilisieren. Die Prämie könnte schon 2019 an die Schäfer ausgezahlt werden, wenn die Politik das wolle, hieß es. Deutschland müsse dafür bis April einen Antrag bei der EU stellen.

Auch der Bundesverband Berufsschäfer hatte sich kürzlich für eine Weideprämie von 2019 an ausgesprochen. Sie schlagen 38 Euro je Mutterschaf und Ziege vor, die mittels Umlage aus den Flächenprämien von 2 Euro bis 4 Euro je Hektar finanziert werden sollen.

Landesschafzuchtverband Sachsen-Anhalt

Sächsischer Schaf- und Ziegenzuchtverband

Landesverband Thüringer Schafzüchter

Schafzuchtverband Berlin-Brandenburg