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Jede zehnte Auslandsvertretung von Ostdeutschen geleitet

01.11.2020, 09:56

Berlin (dpa) - 30 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung sind Ostdeutsche in diplomatischen Spitzenpositionen im Ausland noch deutlich unterrepräsentiert. Nach einer Antwort des Auswärtigen Amts auf eine Anfrage des Linksfraktionschefs Dietmar Bartsch stammen 22 der 228 Leiter der deutschen Auslandsvertretungen aus einem der sechs ostdeutschen Bundesländer und damit nur 9,7 Prozent. Der Anteil der Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin an der Gesamtbevölkerung liegt aber bei knapp 20 Prozent. Von den 157 Leitern der Goethe-Institute für die Vermittlung deutscher Sprache und Kultur im Ausland stammen sogar nur zehn oder 6,4 Prozent aus Ostdeutschland.

Bartsch nannte die Zahlen "inakzeptabel" und verlangte "föderale Fairness". "Dass Ostdeutsche kaum in Führungspositionen, ob Universitäten, Bundesgerichten oder Bundesbehörden des Landes sind, frustriert die Menschen", sagte er. "Es geht nicht um eine Extrawurst für Ostdeutsche, sondern um einen fairen Anteil an Führungspositionen in der Gesellschaft. Hier braucht es mehr Engagement nicht nur des Ostbeauftragten, sondern der gesamten Bundesregierung, auch bei Standortentscheidungen von Bundesbehörden und Bundeseinrichtungen."