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Jugendämter überprüfen häufiger Kindeswohl

20.07.2018, 09:56

Halle (dpa/sa) - Sachsen-Anhalts Jugendämter sind im vergangenen Jahr deutlich häufiger dem Verdacht auf Kindeswohlgefährdung nachgegangen. Mit 3467 Verfahren lag die Zahl um ein Drittel höher als im Vorjahr, wie das Statistische Landesamt am Freitag mitteilte. Festgestellt wurde eine Gefährdung des Kindeswohls aber nur in knapp einem Drittel der Fälle. Meist handelte es sich um Vernachlässigung der Kinder und Jugendlichen. Gezählt wurden aber auch 221 Fälle körperlicher und 215 Fälle psychischer Misshandlung. In 38 Fällen ging es um sexuelle Gewalt.

Die Behörden überprüfen, ob bei den Kindern eine erhebliche Schädigung des körperlichen, geistigen oder seelischen Wohls vorliegt oder zu erwarten sind. Dazu besuchen Fachkräfte mehrmals die betroffenen Familien. Bei etwa einem Drittel der Fälle sahen die Jugendämter zwar das Wohl des Kindes nicht unmittelbar in Gefahr, erkannten aber einen Hilfebedarf bei der Familie. Rund die Hälfte der Kinder in den überprüften Familien war jünger als sechs Jahre.

Mitteilung des Statistischen Landesamtes