1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Jugendarrest soll stärker auf Erziehung zielen

Jugendarrest soll stärker auf Erziehung zielen

15.01.2019, 14:40
Messer, Gewalt, Stärke - Worte, die im Unterrichtsraum des Jugendarrests in Halle/Saale an eine Tafel stehen. Foto: Hendrik Schmidt/Archiv
Messer, Gewalt, Stärke - Worte, die im Unterrichtsraum des Jugendarrests in Halle/Saale an eine Tafel stehen. Foto: Hendrik Schmidt/Archiv dpa-Zentralbild

Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalt überarbeitet seine Regeln zum Jugendarrest. Künftig solle mehr Wert auf erzieherische Aspekte gelegt werden, sagte Justizministerin Anne-Marie Keding am Dienstag. "Statt bloßem Wegsperren müssen die Jugendlichen im Vollzug unterstützt werden, Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen und sich ihren persönlichen Problemen zu stellen", erklärte die CDU-Politikerin.

Keding stellte einen Gesetzentwurf vor, der entsprechende Vorgaben macht. Jugendliche sollen während des Arrests zum Beispiel einen strukturierten Tagesablauf lernen. Eine Maßnahme dafür könne ein Gruppentraining für soziale Kompetenz sein, sagte ein Sprecher des Justizministeriums. Das neue Gesetz bündelt Regelungen, die bislang in verschiedenen Gesetzen und Verordnungen zu finden waren.

Jugendarrest stellt nach Angaben des Ministeriums die letzte Sanktion vor einer Jugendstrafe im Gefängnis dar. Die Strafe werde verhängt, wenn eine Verwarnung nicht mehr ausreiche, eine Gefängnisstrafe aber noch nicht geboten sei. 2018 kamen den Angaben zufolge 299 Jugendliche in Arrest, 256 davon waren junge Männer. Die Jugendarrestanstalt in Halle verfügt über 22 Plätze - 18 für männliche Jugendliche, 4 für weibliche. Neben jungen Straftätern können auch Schulschwänzer in Jugendarrest genommen werden.

Mitteilung der Landesregierung