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Kommunen kritisieren Land wegen Kommunikation bei Impfungen

02.03.2021, 16:35
Robert Michael
Robert Michael dpa-Zentralbild

Magdeburg (dpa/sa) - Bei den Corona-Impfungen in Sachsen-Anhalt haben Vertreter der Kommunen die Kommunikation des Landes als mangelhaft kritisiert. Es habe bisher kein Gespräch mit Landräten und Oberbürgermeistern gegeben, wie die neuen Impfprioritäten umgesetzt werden sollten, sagte der Geschäftsführer des Landkreistags, Heinz-Lothar Theel. "Wenn das Sozialministerium sagt, wie es es haben will, dann machen wir das so."

Anlass sind Änderungen bei der Bundesimpfverordnung. So darf neuerdings auch das Personal an Grund- und Förderschulen sowie Kindertageseinrichtungen bevorzugt geimpft werden. Zudem will Sachsen-Anhalt beim Impftempo zulegen und erlaubt deswegen den Kommunen, auch dann schon Risikogruppen mit der zweithöchsten Priorität zu impfen, wenn noch nicht alle Menschen der höchsten Kategorie ein Impfangebot haben. Zur zweiten Gruppe gehören auch Menschen über 70 Jahren, Schwerkranke, Organtransplantierte und Behinderte.

Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) mahnten nach einer Kabinettssitzung mehr Tempo bei den Impfungen in den zuständigen Landkreisen und kreisfreien Städten an. Die Kommunen müssten den Betrieb hochfahren und im Zweifel auch nach 16 Uhr und an Samstagen Termine anbieten, sagte Haseloff. Die Impfzentren mussten lange den Mangel verwalten, jetzt müsse angesichts steigender Liefermengen ein Schalter umgelegt werden, sagte Grimm-Benne.

"Wir Kommunen tun seit zwölf Monaten alles, um unsere Bevölkerung zu schützen", reagierte Landkreistag-Chef Theel. "Dass das jetzt im Nachhinein so kritisiert wird, ist sehr schmerzhaft." Es sei jetzt wichtig, dass Land und Kommunen das weitere Vorgehen abstimmten.

© dpa-infocom, dpa:210302-99-659272/2