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Kritik an Äußerung von CDU-Parlamentarier zur Ehe für alle

06.07.2017, 11:15

Magdeburg (dpa/sa) - Der Wittenberger CDU-Bundestagsabgeordnete Ulrich Petzold ist mit Äußerungen zur jüngst vom Bundestag beschlossenen Ehe für alle auf scharfe Kritik gestoßen. Es sei respektlos, schwule und lesbische Beziehungen mit der Beziehung zu Blindenhunden gleichzusetzen, sagte der Geschäftsführer der Aids-Hilfe Sachsen-Anhalt, Sven Warminsky, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Die gleichstellungspolitische Sprecherin der Linken-Fraktion im Magdeburger Landtag, Eva von Angern, bezeichnete den Vergleich als "zutiefst entwürdigend und geschmacklos."

Petzold hatte seine Erklärung nach der Abstimmung im Bundestag schriftlich zu Protokoll gegeben. Darin heißt es, die Regelung, die jetzt von Grünen, Linken und SPD vorgelegt wurde, definiere die Ehe "als reine Beistandsgemeinschaft." Eine Beistandsgemeinschaft bestehe auch "zwischen einem Blindenhund und dem Hilfsbedürftigen" oder "wenn eine Mutter ihr behindertes Kind bis zum Lebensende pflegt". "Doch niemand würde auf die Idee kommen, dieses als Ehe zu bezeichnen", heißt es in dem Protokoll.

Und weiter: "Selbstverständlich besteht eine Beistandsgemeinschaft auch zwischen einem nach Deutschland eingereisten Muslim mit einer Hauptfrau und mehreren Nebenfrauen." Dieser Vergleich entbehre inhaltlich und rechtlich jeder Logik, kritisierte von Angern. Hier werde versucht, rassistische mit homophoben Ressentiments zu verknüpfen. Von Angern und Warminsky forderten eine öffentliche Entschuldigung von Petzold. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

Protokoll mit Petzolds Äußerungen (Seite 138-139)