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Künstler Meese: "Bin im Gefängnis der Kunst zuhause"

30.03.2017, 16:53

Wittenberg (dpa/sa) - Skandal-Künstler Jonathan Meese hat mit der Arbeit im Gefängnis kein Problem. "Ich bin im Gefängnis der Kunst zuhause", sagte er am Donnerstag bei der Gestaltung einer Zelle in einem leerstehenden Gefängnis in Wittenberg. Meeses Arbeiten sind ab Mai in der Ausstellung "Luther und die Avantgarde" zu sehen. Mehrere Künstler gestalten dort je eine Zelle.

Meese präsentiert in dem dunklen Raum 95 Thesen der Kunst - in Anlehnung an die 95 Thesen, die Martin Luther vor 500 Jahren an die Tür der Wittenberger Schlosskirche genagelt haben soll. Seine Thesen verbindet Meese mit übermalten Fotografien. "Die Realität ist das schlimmste Gefängnis", sagte Meese. Eines der Fotos zeige ihn selbst auf einem Bett liegend, bewacht von seiner Mutter. "Sie beschützt mich vor der schrecklichen Realität."

Andere Zellen für die Ausstellung "Luther und die Avantgarde" gestalten Künstler wie Ai Weiwei, Monica Bonvicini und Markus Lüpertz. Die Werke, die teils in Wittenberg entstehen, kreisen um Themen wie Freiheit oder ihre Gefährdung, Demagogie und Widerstand, Verantwortung und Toleranz vor dem Hintergrund gravierender politischer, sozialer und religiöser Konflikte.

Infos zur Ausstellung "Luther und die Avantgarde"