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KV: Keine Entwarnung beim Ärztemangel in Sachsen-Anhalt

30.12.2020, 04:42
Jens Büttner
Jens Büttner dpa-Zentralbild

Halle (dpa/sa) - Die Ärzteversorgung in Sachsen-Anhalt bleibt nach Einschätzung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) des Landes schwierig. Das Problem des Ärztemangels sei nicht kleiner geworden, sagte der scheidende KV-Vorsitzende Burkhard John im Interview mit der "Mitteldeutschen Zeitung" in Halle (Mittwoch). "Derzeit sind knapp 300 Hausarztstellen nicht besetzt. Bis zum Jahr 2032 kommen etwa weitere 260 hinzu. Wir sind froh, dass viele ältere Kollegen noch arbeiten", sagte John.

179 Hausärzte und 197 niedergelassene Fachärzte hätten das 65. Lebensjahr bereits überschritten, arbeiteten aber auch in ländlichen Gebieten hoch engagiert weiter. "Wären die auf einen Schlag weg, wäre es ein Drama", so der KV-Vorsitzende, der nach 20 Jahren am Jahresende seinen Posten räumt.

"Es gibt die erfreuliche Tendenz, dass die Zahl der Absolventen, die in Richtung Hausarztmedizin gehen und sich für den Arbeitsort Sachsen-Anhalt entscheiden, steigt", sagte John. "Das hat damit zu tun, dass es seit 2010 an den Universitäten in Halle und Magdeburg Lehrstühle für Allgemeinmedizin gibt." Auch die bessere Organisation der Facharztausbildung sei ein Grund für die positive Entwicklung. "Da ernten wir bald erste Früchte. Allerdings hauptsächlich im städtischen Bereich. Ländliche Gegenden bleiben problematisch."