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Land gibt Erstaufnahme in Klietz auf: Rückgabe an Bundeswehr

31.05.2018, 16:33

Klietz (dpa/sa) - Sachsen-Anhalt gibt die Unterbringung von Flüchtlingen auf dem Bundeswehrgelände in Klietz auf. Das teilten Innenministerium und Bundeswehr am Donnerstag gemeinsam in Magdeburg mit. Das Gelände im Norden des Landes wurde zur Hochzeit der Flüchtlingsmigration im Herbst 2015 provisorisch als Erstaufnahme eingerichtet. Bis zu 700 Menschen lebten dort zeitgleich. Zuletzt seien es etwa 170 gewesen, hieß es. Das Land hatte versucht, den Standort möglichst lange zu halten. Dort seien vorrangig alleinreisende Frauen und Kinder untergebracht worden. Gegen die mehrfach verlängerte Nutzung als Flüchtlingsunterkunft hatte es vor Ort wiederholt Proteste und Diskussionen gegeben.

Am Donnerstag endete die Unterbringung. Bis Ende Juni soll die Rückgabe an die Truppe vorbereitet werden. Weil die Zahl neuer Schutzsuchender seit 2016 wieder deutlich sinkt, entschied sich Sachsen-Anhalt zuletzt, fast alle Erstaufnahme-Standorte aufzugeben. Wichtigste Unterbringung bleibt die Zentrale Anlaufstelle (Zast) in Halberstadt. Bis 2020 soll eine Bundeswehrkaserne in Stendal zu einer zweiten Erstaufnahme umgebaut werden. Auch hier sollen vorrangig alleinreisende Frauen und Großfamilien unterkommen. Zudem will die Landesregierung Plätz in Reserve vorhalten.

Die Bundeswehr hatte zuletzt auf eine Rückgabe des Geländes gedrungen. Der Übungsplatz sei wegen der eingeschränkten Kapazitäten für die Unterkunft nicht mehr voll nutzbar gewesen, erklärte der Kommandeur des Landeskommandos, Halvor Adrian. Ab kommendem Jahr soll er wieder vollständig für militärische Zwecke zur Verfügung stehen.