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Land will pro Jahr 80 bis 90 Neueinstellungen in Justiz

21.06.2018, 14:28
Anne-Marie Keding (CDU), Ministerin für Justiz und Gleichstellung. Foto: Peter Gercke/Archiv
Anne-Marie Keding (CDU), Ministerin für Justiz und Gleichstellung. Foto: Peter Gercke/Archiv dpa-Zentralbild

Magdeburg (dpa/sa) - Um der Pensionierungswelle im Justizwesen zu begegnen, will die Landesregierung mehr Personal einstellen. Über alle Bereiche seien bis 2030 jedes Jahr 80 bis 90 Neueinstellungen geplant, sagte Justizministerin Anne-Marie Keding (CDU) am Donnerstag im Magdeburger Landtag. Es gehe nicht nur um Richter und Staatsanwälte, sondern auch um Justizfachangestellte und den Justizvollzug. Ziel sei es, auf 4500 Vollzeitstellen zu kommen. Das sind Keding zufolge rund 220 mehr als gegenwärtig.

Die Justiz in Sachsen-Anhalt plagen große Personalsorgen. Bis 2030 scheiden laut Keding rund 55 Prozent aller Bediensteten aus Altersgründen aus. An den Arbeitsgerichten sind schon jetzt alle Richter älter als 55 Jahre. Besonders die Sozialgerichte schieben einen großen Berg unerledigter Verfahren vor sich her, den sie kaum abbauen können. Das Land habe jetzt in einem Konzept festgelegt, wie mit der Pensionierungswelle umzugehen ist und wie die Personalsituation verbessert werden kann, sagte Keding.

Zu einer Herausforderung dürfte allerdings die Besetzung offener Stellen werden. Auch andere Bundesländer seien auf der Suche nach qualifiziertem Personal, stellte Keding fest. Für den Justizvollzug in den Gefängnissen hat das Land bereits eine Kampagne zur Nachwuchswerbung gestartet. In den nächsten vier Jahren sollen hier bis zu 45 Anwärter pro Jahr eingestellt werden.