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Landes-CDU begrüßt Frauenquote

08.07.2020, 16:43
Klaus-Dietmar Gabbert
Klaus-Dietmar Gabbert dpa-Zentralbild

Magdeburg (dpa/sa) - Der Chef der CDU im Magdeburger Landtag, Siegfried Borgwardt, hat die Entscheidung der Bundespartei für eine Frauenquote begrüßt. Allein über die Kandidatenliste lasse sich der Frauenanteil der Christdemokraten im Landtag aber nicht erhöhen, sagte Borgwardt am Mittwoch. Die meisten CDU-Kandidaten seien 2016 ins Parlament gekommen, weil sie ein Direktmandat gewonnen haben. "Da können wir auch 80 Prozent für die Liste reinschreiben, es funktioniert nur, wenn die Kreisverbände genug Frauen aufstellen."

Derzeit gehören der 30-köpfigen CDU-Fraktion mit Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch und der bildungspolitischen Sprecherin Angela Gorr nur zwei Frauen an. Das gefiele ihm und der Partei in Gänze auch nicht, sagte CDU-Generalsekretär Sven Schulze dem Sender MDR Aktuell (Mittwoch). Es sei schon klar, dass sich das nach der Landtagswahl im Juni 2021 ändere, da mehr Frauen für Direktmandate kandidieren werden. Aufgrund der Corona-Krise stehen einige Küren in den Kreisverbänden noch aus. Derzeit seien vier Frauen als Direktkandidatinnen nominiert, sagte eine Parteisprecherin.

Zuvor hatte sich die Satzungskommission der Bundes-CDU nach langen nächtlichen Verhandlungen darauf geeinigt, schrittweise eine Frauenquote für unterschiedliche Gremien und Wahllisten einzuführen. Ab 2021 sollen unter den ersten zehn Kandidatinnen und Kandidaten für eine Wahl mindestens drei Frauen stehen. Auch ein Drittel der Vorstandsposten soll künftig an Frauen gehen.

Landtagspräsidentin Brakebusch begrüßte diese Entwicklung. Sie ist sowohl Mitglied der Landtagsfraktion als auch des Landesvorstands. Früher sei sie gegen die Quote gewesen und habe nach anderen Wegen gesucht, den Frauenanteil zu erhöhen, sagte Brakebusch dem Mitteldeutschen Rundfunk (Mittwoch). "Ich merke, wir treten einfach auf der Stelle und wir kommen nicht vorwärts damit." Sie glaube daran, dass eine höhere Frauenquote auch in anderen Bereichen die Gleichstellung vorantreiben kann. Als Beispiel nannte sie, dass Männer und Frauen sich gleichermaßen um Kinder und Familie kümmerten. Die Anfänge seien da und gut. "Aber es ist einfach noch zu wenig."