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Landgericht verhandelt gegen mutmaßliche Drogenhändler

17.02.2021, 12:20
Patrick Seeger
Patrick Seeger dpa

Magdeburg (dpa/sa) - Zwei mutmaßliche Drogenhändler müssen sich seit Mittwoch am Landgericht Magdeburg verantworten. Die 37 und 45 Jahre alten Männer sollen laut Staatsanwaltschaft in jeweils 24 Fällen mit Drogen in nicht unerheblicher Menge gehandelt haben, darunter Marihuana, Haschisch, Ecstasy und Crystal Meth. Zwischen November 2019 und August 2020 sollen die beiden unter anderem mit 20 Kilo Haschisch und über 80 Kilo Marihuana gedealt haben. Während bei dem 45-Jährigen den Angaben zufolge eine scharfe Pistole gefunden wurde, besaß der 37-Jährige einen Elektroschocker. Ihnen werden Drogenhandel und Verstöße gegen das Waffengesetz vorgeworfen.

In einer Erörterung vor Beginn der Hauptverhandlung machte das Gericht darauf aufmerksam, dass auch eine Verurteilung wegen bandenmäßigen Handels in Frage komme, der härter bestraft wird. Nach Verlesung der Anklage beantragten die Verteidiger der beiden Angeklagten eine Unterbrechung der Hauptverhandlung - der Prozess wird nun am nächsten Termin am Freitag fortgesetzt. Grund ist der krankheitsbedingte Wechsel eines der Schöffen. Die Angeklagten ließen offen, ob sie sich zu den Tatvorwürfen äußern werden. Beide sitzen seit September vorigen Jahres in Untersuchungshaft. Ihnen drohen Haftstrafen zwischen 1 und 15 Jahren.

Die beiden Angeklagten sollen im Zusammenhang mit internationalen Ermittlungen aufgeflogen sein. Französischen und niederländischen Ermittlern war es vergangenen Sommer gelungen, verschlüsselte Chats zwischen Kryptohandys zu unterwandern. Solche Mobiltelefone sind bei Kriminellen beliebt. Den Ermittlern gelang es, Millionen Nachrichten auf Telefonen mitzulesen, bevor sie verschlüsselt wurden. Über Wochen hinweg wurden Verdächtige verhaftet. In mehreren Ländern Europas wurden Hunderte mutmaßliche Straftäter aus dem Verkehr gezogen, 19 Drogenlabore wurden ausgehoben, Tausende Kilo Drogen beschlagnahmt. Verbrechen wie Mordversuche und Drogentransporte wurden den Angaben zufolge verhindert, fast 20 Millionen Euro beschlagnahmt.

© dpa-infocom, dpa:210216-99-467960/3

Terminübersicht des Landgerichts Magdeburg mit Infos zum Prozess