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Linke fordert weitere Ermittlungen im Fall Oury Jalloh

28.09.2017, 11:30

Magdeburg (dpa/sa) - Hat sich der Asylbewerber Oury Jalloh in einer Dessauer Gefängniszelle tatsächlich selbst angezündet? Weil die Umstände des Feuertods auch mehr als zwölf Jahre danach noch unklar sind, hat die Linke im Magdeburger Landtag mehr Anstrengungen bei den Ermittlungen gefordert. Hinweisen, dass Jalloh ermordet worden sein könnte, müsse konsequent nachgegangen werden, sagte Fraktions-Innenexpertin Henriette Quade am Donnerstag im Landtag.

Wie genau es am 7. Januar 2005 zum Tod des aus Sierra Leone stammenden Jallohs kam, ist nach wie vor nicht geklärt. Fest steht, dass er verbrannt in einer Zelle des Polizeireviers gefunden wurde. Dort war er gestorben. Im August dieses Jahres wurden das Todesermittlungsverfahren von der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau an die entsprechende Behörde in Halle übertragen.

Ein Gutachten von Experten, die den Brand vor einem Jahr nochmals nachgestellt hatten, müsse endlich veröffentlicht werden, forderte Quade. Die Linke spricht sich zudem für eine internationale Untersuchungskommission der Vereinten Nationen aus. Justizministerin Anne-Marie Keding (CDU) äußerte dagegen Zweifel an einer solchen Kommission. Sie sehe nicht, was diese leisten könne, was die Strafverfolgungsbehörden im Land nicht könnten. Es sei Aufgabe der Staatsanwaltschaft, weiter konsequent zu ermitteln.

Antrag der Linken