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Linke: Krise darf Ungerechtigkeit nicht verschärfen

03.04.2020, 12:26

Dresden (dpa) - Die Linken sorgen sich angesichts der Corona-Krise um Chancengleichheit in der Bildung. In einem am Freitag in Dresden veröffentlichten Appell warnen ihre Bildungspolitikerinnen und -politiker aus Bund und Ländern davor, dass sich Ungerechtigkeiten im Bildungssystem wegen der Krise und ganz unterschiedlicher Lernbedingungen zu Hause verschärfen. "Mehr denn je ist nun Politik gefragt", heißt es in dem Appell. Sie müsse die Bedingungen zur Aufrechterhaltung sozialer Grundfunktionen schaffen.

Vor allem Mädchen und Jungen aus Familien, die Sozialleistungen beziehen, sehen die Linken in Zeiten von Schulschließungen und beim Lernen zu Hause im Nachteil. "Sie haben weniger Wohnraum, vielen Kindern fehlt ein eigenes Zimmer zum ungestörten Lernen oder ein Ort zum persönlichen Rückzug." Bereits bestehende Probleme für gefährdete Kinder und Jugendliche würden durch die aktuelle Situation weiter verschärft. Die Kinder- und Jugendhilfe könne oft nicht unterstützen.

Die Linken schlugen unter anderem vor, auf Noten für Aufgaben in Heimarbeit zu verzichten. "Prüfungen sollten erst stattfinden, wenn der Gesundheitsschutz für Prüflinge und Prüfende gewährleistet ist und es eine bundesweit einheitliche, ausreichende Vorbereitungszeit gegeben hat", hieß es. Wenn Prüfungen aufgrund der Krisenlage nicht möglich sind, sollte der Abschluss der allgemeinen Hochschulreife aus den Noten der letzten vier Semester der Gymnasialen Oberstufe berechnet werden. Für den Abschluss der Mittleren Reife müssten dann die erbrachten Leistungen im 10. Schuljahr zuerkannt werden.

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