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Linke will mehr Medizin-Studienplätze: Willingmann dagegen

04.10.2017, 16:26

Magdeburg (dpa/sa) - Die Linksfraktion im Magdeburger Landtag hat mehr Studienplätze für Medizin gefordert. Seit Jahren werde auch in Sachsen-Anhalt ein Mangel an Ärzten beklagt, sagte der hochschulpolitische Sprecher Hendrik Lange am Mittwoch. Gleichzeitig würden Zehntausende Bewerber bundesweit jedes Jahr abgewiesen oder müssten oft unzumutbar lange Wartezeiten in Kauf nehmen.

Aktuell befasst sich das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe mit den Zulassungen zum Medizinstudium. Es muss die Frage klären, ob die geltenden Regelungen mit dem Grundrecht auf freie Berufswahl vereinbar sind. Bewerber brauchen für einen Medizin-Studienplatz entweder ein sehr gutes Abitur oder müssen bis zu sieben Jahre sogenannte Wartesemester anhäufen, ehe sie einen Platz bekommen.

Wissenschaftsminister Armin Willingmann sprach sich gegen eine Ausweitung der Studienplätze aus. Die 330 Absolventen in Sachsen-Anhalt reichten eigentlich für den Eigenbedarf aus, sagte der SPD-Politiker dem Sender MDR Aktuell. Allerdings stehe das Land in Konkurrenz zu anderen Bundesländern und Arbeitgebern. Es gelte, mehr Anreize zu schaffen, um Ärzte beispielsweise in ländliche Räume zu lenken. Beispielsweise könnten Praxisgründungen unterstützt werden.

Die Kassenärztliche Vereinigung vergibt seit einiger Zeit Stipendien an Medizin-Studenten. Die künftigen Ärzte verpflichten sich im Gegenzug, nach ihrem Abschluss eine bestimmte Zeit in einer unterversorgten Region im Land zu arbeiten. 2016 gab die Vereinigung für diese Stipendien nach eigenen Angaben rund 400 000 Euro aus.