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Löhne in Ost-Milchwirtschaft auf Westniveau

11.07.2017, 15:26

Berlin (dpa) - Die Tariflöhne in der ostdeutschen Milchwirtschaft werden auf Westniveau angehoben. Darauf haben sich die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Milchindustrieverband (MIV) in der dritten Tarifrunde geeinigt, wie beide Parteien am Dienstag mitteilten. Für die Angleichung sollen die Löhne bis April 2020 zweimal jährlich um insgesamt mehr als 18 Prozent steigen. Die Einigung gilt für 42 Monate.

Die NGG-Bezirkschefin Petra Schwalbe wertete das Ergebnis als großen Erfolg. Mehr als 25 Jahre nach der deutschen Einheit sei der Anschluss an die westlichen Tarifgebiete überfällig. MIV-Geschäftsführer Jörg Rieke sprach von "schwierigen Verhandlungen", weil die seit längerem laufenden Gespräche zur Angleichung auf Westniveau zum Abschluss gebracht werden sollten.

Nach NGG-Angaben profitieren rund 1700 Beschäftigte direkt von der Einigung. Tarifgebunden seien in Sachsen-Anhalt etwa die Milchwerke in Weißenfels, Bad Bibra, Stendal, dem altmärkischen Bismark, Jessen sowie ein Werk in Upahl in Mecklenburg-Vorpommern. Indirekt könnten die Beschäftigten der Arbeitgeber profitieren, die sich bisher am Tariflohn orientierten, sagte Schwalbe, beispielsweise in mehreren sächsischen Milchwerken.