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Lotto wart vor Scheitern des Glücksspielvertrags

11.09.2017, 13:50

Magdeburg (dpa/sa) - Der Deutsche Lotto- und Totoblock und Sachsen-Anhalts Finanzminister André Schröder (CDU) haben vor einem Scheitern des neuen Glücksspielstaatsvertrags gewarnt. Werde das Vertragswerk nicht ratifiziert, blieben Sportwetten weiter im Graubereich und andere illegale Glücksspiele könnten weiterhin nicht staatlich kontrolliert werden, sagte Torsten Meinberg von der Lotto-Gesellschaft Hamburg am Montag in Magdeburg.

Die jetzigen Regelungen zum Glücksspiel könnten mit den neuesten Entwicklungen mit Online-Casinos und ausländischen Anbietern kaum noch Schritt halten und müssten daher angepasst werden, sagte Schröder. Sachsen-Anhalt stehe zu den in monatelangen Verhandlungen zäh errungenen Kompromiss der Bundesländer.

Die Neuregelungen sind umstritten. Mit ihnen soll die Hängepartie mit Sportwetten beendet werden. Bisher werden die Anbieter im Land nicht reguliert, aber geduldet; in Zukunft würden sie legalisiert. Online-Glücksspiele, die im Gesamtmarkt besonders stark wachsen, blieben hingegen verboten. Dagegen richtet sich auch die Hauptkritik. Das ifo-Institut etwa konstatierte: Durch den Staatsvertrag werde "der nicht regulierte Glücks- und Gewinnspielmarkt befördert und damit das Gegenteil einer Kanalisierung erreicht".

Der neue Vertrag soll im Januar 2018 in Kraft treten. Sachsen-Anhalt würde dann Funktionen der Aufsicht und die Sperrdatei zentral übernehmen. Doch die Änderungen drohen am Rückzug mehrerer Bundesländer zu scheitern. Wird das Regelwerk nicht ratifiziert, laufen die alten Regeln weiter und es wären neue Verhandlungen nötig. Lotto hat ein Lotteriemonopol in Deutschland. Rund 40 Prozent der Gewinne fließen der Gesellschaft zufolge an gemeinnützige Zwecke und die Länderhaushalte.